Kirchenfenster von Josef Strater
1899-1956


Die Kirchenfenster waren im 2. Weltkrieg zu Bruch gegangen.

Die gesamte künsterische Ausschmückung der Lobbericher Pfarrkirche St. Sebastian
lag in den Händen von Josef Strater.

Josef Strater wurde am 7. Juli 1899 in Krefeld als zweites von zehn Kindern geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf.

Schon mit etwa 13 Jahren musste er mit Arbeiten auf dem Bau seinen Beitrag zum Lebensunterhalt leisten. Sein Lehrmeister entdeckte in der Jackentasche des Jungen ein Aquarell und machte die Krefelder Kunstgewerbeschule auf ihn aufmerksam. Mit Unterstützung der Mutter trotze man dem widerstrebenden Vater die Anmeldung ab.

Josef Strater belegte zunächst Abendkurse und ab 1920 wurde er Tagesschüler. 1923 wurde er Schüler von Heinrich Dieckmann. 1924 verhalf Pfarrer Augustinus Winkelmann (siehe Kloster Marienthal) Josef Strater zu einem Stipendium an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.

Während der 20er Jahre übte sich Strater in einer Vielzahl von Techniken der freien und angewandten Kunst.
Max Creutz, Direktor des Kaiser Wilhelm Museums, unterhielt einen Künstlerstammtisch und integrierte Josef Strater in die Runde. Für den jungen Mann aus einfachen Verhältnissen muss sich hier eine ganz neue Welt eröffnet haben, wurden doch in diesem Kreis lebhaft die neuesten Entwicklungen in Kunst, Kultur und Gesellschaft debattiert.

In den fünfziger Jahren entwarf er sowohl die Chorfenster, als auch Rundfenster und die Figurenfenster im Querschiff der Lobbericher Pfarrkirche. Das Gesamtwerk des Künstlers umfasst hier 15 Glasfenster.
In den Farben erinnern seine Arbeiten in der Pfarrkirche an die großartigen Chorfenster im Bonner Münster.


Josef Strater in seinem Atelier. Im Hintergrund ein Detail des Hauptfensters des Chorraums
Fotos (2): josef-strater.de
strater

Im Jahr 1954 wurden die Chorfenster fertiggestellt. Sie sind auf das einheitliche Thema des Erlösungswerkes abgestimmt.
Im mittleren Fenster, das die Kreuzigungsgruppe zeigt, dominiert die Farbe Rot.

Anfang 1956 folgten dann die Figurenfenster im Querschiff.
Das letzte dieser Fenster, das den heiligen Hermann-Josef darstellt, wurde erst 1 Jahr nach dem Tod von Josef Strater, im August 1957, eingesetzt.


Die Tochter des Künstlers freundlich die Genehmigung erteilt,
Portrait, Atelierbild und Lebenslauf verwenden zu dürfen.


Bilder (Auswahl):

Hermann-Josef

Monika

Papst Pius X.

Cäcilia

Sebastian (Pfarrpatron)

Antonius

Fotos (6) : Stefan Hauertz


Pfarrer Torka hatte kurz vor seinem Tod 2007 noch Gelder für die bis dato nicht isolierten Chorfenster gesammelt. Die Fertigstellung der Renovierungsarbeiten erlebte er nicht mehr.


Die Kirchenfenster kurz vor der Ferigstellung im Mai 2007:
links sind die Bleiverglasungen noch nicht eingesetzt.