Geschichte und Geschichten

Nationalsozialismus 1933-1945


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zum Überblick: Widerstand im Rheinland 1933-1945 - LVR-Artikel ohne direkten Bezug auf Lobberich)


Anfänge der "Bewegung" (RP vom 23. Juli 2010)

Erste Gründungen von NSDAP-Ortsgruppen im Kreis seit Sommer 1930. (...) In der zweiten Jahreshälfte 1930 wurden die ersten Ortsgruppen in Anrath ("Stützpunkt"), Breyell, Dülken, Kaldenkirchen, Kempen, Lobberich, Osterath und St. Tönis gegründet.

1933: Bürgermeister Eger geht nach Dormagen.

Im April 1933 wird Bürgermeister Eger beurlaubt. Gegen Eger lief ein Dienststrafverfahren, das mit einem Verweis endete. Er soll sich in einer "ganzen Reihe von Fällen in so hohem Maße dem Alkoholmissbrauch ergeben haben, dass sein Ansehen als Bürgermeister dadurch stark beeinträchtigt wurde",  berichtet die Dienststrafkammer der Regierung Düsseldorf.

Eger geht nach Dormagen und wird dort zunächst kommissarischer Verwaltungsleiter dann, am 27. September 1934, Amtsbürgermeister. Die NSDAP formuliert bereits am 29.12. des gleichen Jahres "Bedenken" gegen den Parteilosen. Im Oktober 1935 kommt er mit der Bitte um Versetzung in den Ruhestand einer Entlassung zuvor. Eger bleibt Bürgermeister in Dormagen bis zum 9. November 1935 (Vgl. NGZ online vom 25. März 2011)

1934 24. Februar: Das Capitol-Theater (Kino), Marktstraße 31 eröffnet neu

Es war ein "Ereignis für Lobberich und Umgebung", wie die Zeitung "Rhein u. Maas" am 24. Februar 1934 schrieb: Mit dem damals schon populären Hans Albers als Agentenjäger Gran in Venedig und Rom eröffnete das Capitol-Theater, zu dem das frühere Apollo-Kino umgestaltet worden war.

Öffentliche Archivpflege startete im Kreis 1936

Dass sehr viele Gemeinden des Kreises, beispielsweise Kempen, Anrath, Neersen, Bracht, Grefrath, Lobberich, Kaldenkirchen, heute über fundierte Ortsgeschichten verfügen, ist in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der durchdachten und stets mit der Archivberatung des Landschaftsverbandes Rheinland abgestimmten Archivpflege seitens des Kreises zu sehen.

Link 1938 bis 1941: Erinnerungen an die Rektoratsschule (Max Zanders)

Reichskristallnacht 9./10. November 1938:

"in Lobberich gab es keine Synagoge, die zerstört werden konnte, aber hier kam es zum ersten Zwischenfall mit Verletzungen.
Die 87jährige bettlägerige Witwe Eva Sanders wird beim Überfall auf die Wohnung ihres Stiefsohns Sally von einem Stein am Kopf getroffen, den SA-Männer geworfen hatten, um die Fensterscheiben zu zertrümmern. Sie starb 6 Wochen später an den Folgen der dabei erlittenen Verletzungen.
(mehr in einem Vortrag von Bernd Remmler in der Alten Kirche am 8.  November 2015: )

Bericht eines Augenzeugen

Jüdische Opfer des Nationalsozialismus

2. Weltkrieg

Schulbesuch ab 1939 (von Heinz Hauertz)

Der 2. Weltkrieg: Vertreibung, Tod und Zerstörung

Der Fahnenträger und sein Sohn - Eine Familientragödie 1944

Venlo im todbringenden Herbst 1944
Drei Bombardements in einem Monat: Den Maas-Brücken kam aus alliierter wie aus deutscher Sicht große strategische Bedeutung zu. (...) Ferner war der Fliegerhorst in der Venloer/Heronger Heide ein ernstzunehmendes Angriffsziel.


19. Februar 1945: Eine V1 stürzt auf die Hochstraße


Kriegsende in Lobberich (Heimatbuch 1963)
Kriegstagebuch (von Maria Nießen)
Erlebnisbericht aus dem Arbeitslager (von Günter Nonninger)

2. März 1945: Amerikaner rücken ein

 Geschichte der 8th Armored Division (USArmy, Englisch)
Karten: Atlas des Weltkrieggeschehens


Link 1945: Niederländische Annexionspläne: Lobberich niederländisch?


1946: Kreistag treibt Entnazifizierung voran
Am 28. Januar 1946 setzte der Kreistag des Kreises Kempen-Krefeld einen Entnazifizierungsausschuss ein. Damit wurde auch hier eine Arbeit institutionalisiert, die in der Folge der Beschlüsse der Alliierten in Jalta und Potsdam schon 1945 begonnen hatte: die Säuberung des besetzten Deutschland vom Nationalsozialismus. Die Entnazifizierung (englisch "denazification") gehörte, verbunden mit der Bestrafung der Naziverbrechen, zu den vorrangigsten Zielen der Siegermächte.

"Helft also deutschen Volksgenossen!"
Von 1945 bis 1950 erreichten fast 25.000 meist ostdeutsche Vertriebene und Flüchtlinge den damaligen Kreis Kempen-Krefeld.

Dank des soliden Zahlenmaterials, das der verdiente ehemalige Kreisstatistiker Norbert Hinner aufgearbeitet hat, sind wir auch gut über die quantitativen Gegebenheiten des Kreises Kempen-Krefeld unterrichtet. Bei der Erfassung der Wohnbevölkerung des Kreises im September 1950 wurden bezogen auf die heutigen politischen Gemeinden folgende Vertriebenenzahlen festgestellt (...) Nettetal 4231 (14,5%) Insgesamt also waren im Jahre 1950 im Kreis 24.731 Bewohner Heimatvertriebene, mit 11,8 Prozent mehr als jeder Zehnte (vgl. Heimatbuch 1974, S. 140).