5. Nettetaler Literaturtage 2003


... der Verein


Macht, Mord und Verrat - die Geschichte des schottischen Königs Macbeth ist heute noch so aktuell wie damals. Ehrgeiz und Untergang liegen nah beieinander und die Schrecken der Fantasie spielen immer eine Rolle.

Mich müdet langsam alles Sonnenlicht

Möcht sehn, wie alle Welt in Trümmer bricht.

Diese Worte spricht Shakespeares König Macbeth, als er ahnt, dass der Weg, den er eingeschlagen hat, nur eine Richtung kennt: den Untergang. Vor dem Hintergrund des Originaltextes erzählt Elke Heidenreich diese Parabel über das Wesen des Bösen, die durch ihre Aktualität nicht nur verblüfft sondern zugleich auch erschreckt. In ihrem unnachahmlichen, eigenen Ton spürt die Autorin den entscheidenden Fragen nach: Was ist das Böse? Wo kommt es her? Wozu ist der Mensch fähig? Elke Heidenreich ist eine glänzende Interpretation des Bösen gelungen. Und während sich der Text mit vielen Originalzitaten in kleinen Schritten entfaltet, werden in den Bildern des renommierten Fotoreporters Tom Krausz (DER STERN) die Schauplätze im schottischen Hochland lebendig. Wort und Bild verbinden sich zu einem magischen Tanz. Mystisches und Dramatisches finden sich wieder im Text und in den Landschaften der Highlands.

Eine Veranstaltung, die Sie so schnell nicht vergessen werden. KOMMEN!

"Tom Krausz und ich waren vor zwei Jahren für eine Zeitschrift in Neuseeland, um Pinguine zu beobachten. Er hat sie fotografiert, ich habe über sie geschrieben. Wir kannten uns vorher nicht. Tom ist so ruhig, wie ich quirlig bin, ganz ohne Skepsis fing die Sache also nicht an. Aber wenn man morgens um fünf still in den Dünen liegt, um den scheuen neuseeländischen Pinguinen am Pazifikufer aufzulauern, dann kommt man sich näher und heckt neue Pläne aus.

Schottland, sagte Tom, das ist ein wildes Land, das möchte ich fotografieren. Macbeth, sagte ich, über den denke ich schon lange nach. Und wir konnten beide den Dolch-Monolog aufsagen.

Wir stellten fest, das uns Macbeth unter die Haut ging, ... und so beschlossen wir, ein zweites gemeinsames Projekt anzugehen: Macbeth. Wir fuhren nach Schottland, und wir sind durch wilde, schöne Landschaften gewandert. Tom hat seine Fotos gemacht, ich meine Notizen, und abends haben wir viel Bier und Whisky getrunken und über Shakespeare geredet, diesen Dichter, der alle Tiefen und Schwächen der Menschen kannte wie niemand vor und niemand nach ihm. Die Arbeit an diesem Buch war eine einzige lange, wunderbare Freude. Und den nächsten gemeinsamen Plan gibt es natürlich auch schon."

Elke Heidenreich - im Nachwort zum Buch "Schlafes Mörder".


Mittwoch, 12. November, 20 Uhr

Werner-Jaeger-Halle Nettetal-Lobberich

Eintritt € 8,- Ausverkauft


Übersicht: Programm der Literaturtage 2003

 Der Verein Nettetaler Literaturtage e.V.


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