Dr. phil. Hanna Alma Josefa Carola Meuter
Lehrerin, Soziologin, Publizistin

erste Schulleiterin Deutschland, eine der ersten Soziologinnen mit Doktortitel,

* 30, Januar 1889, Düsseldorf
+ 6. April 1964, Lobberich


Signatur Hanna Meuter. Repro: www.lobberich.de


Entwurf für die 29. Prägung
der Gedenkmedaille des Kreises Viersen

Mit zwanzig Jahren wurde Hanna Meuter 1909 Lehrerin an der Evangelischen Höheren Mädchenschule in Köln-Kalk. Als in Preußen die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen worden waren, auch Frauen Zugang zum Universitätsstudium zu geben, legte sie 1914 ihr Abitur ab und studierte an den Universitäten Bonn und Köln Mathematik, Physik, Chemie, Meteorologie, Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Soziologie, wo sie 1918 das Erste Staatsexamen bestand. Danach leitete sie die Evangelische Höhere Mädchenschule in Köln-Kalk und war damit die erste Frau, die in Deutschland eine Gymnasialleiterin geworden ist.

Von 1921 an war sie Dozentin an der Bibliothekarschule und der Volkshochschule Köln und studierte gleichzeitig Soziologie an der Universität zu Köln, wo sie 1924 bei Leopold von Wiese zum Dr. phil. promovierte, damit eine der ersten Soziologinnen mit Doktortitel.

Auf dem 6. Soziologentag 1926 in Wien hielt sie unter großer Beachtung eines der Hauptreferate auf Grundlage ihrer Habilitationsschrift "Zur Soziologie des Aufstiegs und Scheiterns" derart erfolgreich, dass sie schon als erste Professorin der Soziologie galt. Aber ihr Habilitationsantrag wurde in der von Männern beherrschten Universität abgewiesen, u. a. weil man ihr als Frau immer noch die akademische Kompetenz absprach.

Sie arbeitete daraufhin als Bibliothekarin in der Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek. 1933 wurde sie von den Nationalsozialisten wegen politischer Unzuverlässigkeit aus dem Dienst entlassen. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur war sie seit 1945 Dezernentin für Wohlfahrtspflege. Sie ging 1948 infolge eines Sturzes vorzeitig in den Ruhestand.

Hanna Meuter war eine glühende Verehrerin des Breyeller zum Breyeller Lyrikers, Mythologen und Vorgeschichtsforschers Paul Therstappen. Beide hatten sich 1921 in der Kölner Volksbücherei kennengelernt Aus Liebe zu Therstappen zog sie von Aachen aus in seine Nähe, in die Burg Link Ingenhoven um von hier aus das Werk des Schriftstellers zu popularisieren. Hier verbrachte sie ihren Lebensabend.

1956-1963 war sie Mitglied des Link Heimatvereins Stammtischrunde Lobberich 1953.

2003 wurde die Link Hanna-Meuter-Strasse im Neubaugebiet Lobberich Ost nach ihr benannt, .


Heimatbuchartikel 1996: Dr. Hanna Meuter (1889 - 1964):
Soziologin, Publizistin und Zeitgenossin

WikiLink Wikipedia - Artikel zu Hanna Meuter

Link Hanna-Meuter-Strasse

 "Leute" aus Lobberich

Artikel der Grenzland-Nachrichten über die Fertigstellung des Findbuches
vom Nachlass Dr. Hanna Meuters im Kreisarchiv vom 23.1.2003

Der Nachlass von Hanna Meuter wird im Kreisarchiv bewahrt. weblink Inhalt


Entwurf (oben) und tatsächliche Gedenkmedaille (rechts)
des Kreises Viersen 1995


Prohan der Dschungelkoenig
Deutsche Bearbeitung durch Hanna Meuter

Grabstein
Grabstein Hanna Meuters auf dem Lobbericher Friedhof