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Donnerstag, 5. Dezember 2002


Die ersten "Nettetaler Geschichten" sind da

Jahresgabe des Vereins Nettetaler Literaturtage erstmals als Taschenbuch öffentlich erhältlich Schönes Geschenk

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Der Verein Nettetaler Literaturtage lädt alle zwei Jahre bekannte Autoren wie Thomas Hoeps und Andrei Kurkow zu Lesungen nach Nettetal. Möglich wird dieses kulturelle Highlight nur mit großer Unterstützung der knapp 200 Mitglieder, die mit einem Jahresbeitrag von 21 Euro die erheblichen finanziellen Belastungen mit tragen. In den Jahren, in denen keine Literaturtage stattfinden, erhalten die Mitglieder je eine limitierte Jahresgabe. Das mittlerweile 5. Band der Nettetaler Bibliothek, ist eine Sammlung von Anekdoten und Begebenheiten, die an die Zeit erinnern möchten als die Gemeinden noch Lobberich, Breyell oder Kaldenkirchen hießen.

Zum ersten Mal wurde für die Jahresgabe kein niederrheinischer Autor gewählt, sondern welche aus den Nettetaler Stadtteilen, die ihre Geschichten erzählen. Illustriert werden diese durch Fotografien von Axel Kemnitz.

Der Breyel1er Ferdi Reugels beschreibt zum Beispiel in seinem Beitrag das Breyeller Ur-Gestein "Schusters Pitt". Die Kaldenkirchenerin Christine Tillmann ruft in ihrem Artikel den Tante-Emma-Laden in Erinnerung, in dem es immer so gut nach "Kathreiners Malzkaffee" roch. Der Heimatgeschichtler Eberhard Lange holt die Geschichte der russischen Gräber auf dem Leuther Friedhof wieder ins Gedächtnis. Lebhaft beschreibt er in einer zweiten Geschichte eine' Geburt ein paar Tage nach Ende des zweiten Weltkrieges.

"Alle Geschichten haben gemeinsam, dass sie neben den Erinnerungen der Autoren auch ein Stück Zeitgeschichte sind", so Ulrich Schmitter, Leiter der Stadtbücherei. Das Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung über Nettetal in den Jahren 1920 bis 1950, es ist eine Sammlung von Geschichten, Anekdoten und persönlichen Rückblicken. "Beim Lesen der Geschichten mussten alle schmunzeln, aber zwischen den Zeilen erahnt man doch, dass die gute alte Zeit oft auch hart und beschwerlich war", so Fabian Matussek.

Wer die Nettetaler Geschichten hautnah erleben möchte, hat dazu bei einer Lesung in der Stadtbücherei Breyell am Montag, 9. Dezember, 19.30 Uhr, Gelegenheit. Zwei Autoren der Jahresgabe 2002 werden ihre Erlebnisse aus dem Buch vortragen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung kostet zwei Euro,

Der Band "Nettetaler Geschichten" ist zum Preis von 6,80 Euro erhältlich bei der Bücherstube Kaldenkirchen, Kehrstraße 22; Buchhandlung Matussek, Marktstraße 13; Buch Belitz, Hochstraße 19 und der Stadtbücherei Breyell.

Freuen sich über die fünfte Ausgabe der Nettetaler Bibliothek, (v.l.) Ulrich Schmitter, Anke Stefer und Fabian Matussek. In dem Büchlein vereint sich eine Sammlung von Anekdoten und Begebenheiten, die an die Zeit erinnern als es Nettetal noch nicht gab.


Drei Millionen für Nettetals Kasse


Städtische Abwasserbetriebe stellten Bilanz vor

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Über das "hübsche Sümmchen" von 3.030.898,84 Mark (2.969.978,08 Mark im Vorjahr) kann sich die Stadt Nettetal in den nächsten Tagen freuen. So hoch ist. der Bilanzgewinn des Städtischen Abwasserbetriebes im vergangenen Jahr nach der Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wibera aus Düsseldorf.

2.044.109,73 Mark werden für die Einstellung in die allgemeine Rücklage verwendet, 150.500 Mark werden für die Eigenkapitalverzinsung an die Stadt abgeführt und 836.289,11 Mark stellt die Stadt für die zweckgebundene Rücklagen ein.

Diese Aufteilung beschloss der Werksauschuss in seiner Sitzung am Dienstag. Im ihrem Jahresabschlussbericht konnte die Wibera ein uneingeschränktes Testat erstellen. Besonderes Augenmerk legten die Prüfer wiederum auf die Veräußerung an den Niersverband. Eine durchaus solide Finanzierung mit einer um 27 Prozent gestiegenen Eigenkapitalausstattung lassen den Abwasserbetrieb unbesorgt in die Zukunft sehen.

Die Abwasserbeseitigungsgebühr fällt in kommenden Jahr um 13 Cent von bisher 3,64 Euro auf 3,51 Euro je Kubikmeter Abwasser. Damit erreicht die Gebührenhöhe wiederum das Niveau des Jahres 1998.

Ausschussvorsitzender Günter Werner (CDU) führte die Verbilligung der Gebühr auf die ständigen Investitionen zurück, "die sich nun bemerkbar machen. Gegenüber vielen anderen Städten haben wir hier in Nettetal ein modernes Kanalsystem, dass sich nun bezahlt macht."


Drei Millionen Defizit im Haushalt


Stadt dreht vermutlich an der Steuerschraube / Rücklagen sind aufgebraucht

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Der Haupt- und Finanzausschuss gab in seiner Sitzung die Marschrichtung für den Rat im Dezember vor: Die Stadt wird auf Empfehlung der Politik die Steuerhebesätze für die Grundsteuer B von 340 auf 400 und die Gewerbesteuer von 390 auf 420 Prozent anheben. Würde die Stadt dies nicht tun, würde sich das Negativ auf die Schlüsselzuweisungen auswirken.

CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner, rechnete dem Ausschuss vor, welche immensen Belastungen die Stadt bis jetzt schon "schultern" muss. "Ohne Steuererhöhung fehlen bis jetzt 5,5 Millionen Euro im Haushalt, die können wir noch nicht einmal durch die Einsparungen bei den freiwilligen Leistungen aufbringen. Mit der Erhöhung bleibt ein Fehlbetrag von drei Millionen Euro.

Hans-Willy Troost sah gar mit der Anhebung der fiktiven Steuersätze eine Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung. Wir haben nur noch wenige Punkte, in denen wir selber gestalten können."

Renate Dyck (SPD) verteidigte hingegen die Landespolitik und warf der Mehrheitspartei Versäumnisse bei der Erhöhung der Gewerbesteuer vor. "Die SPD will mit der Maßnahme die Einnahmeseite der Kommunen verbessern." Dem widersprach Stadtkämmerer Franz-Josef Prümen massiv. "Ohne die Steuererhöhung ist die Stadt nicht in der Lage, die erkennbaren finanziellen Ausfälle zu kompensieren."

Markus Tillmanns (Grüne) sah in dem Märchen der Fremdbestimmung die Wahl zwischen Pest und Cholera".

Nach einer hitzigen parteipolitischen Diskussion war letztendlich allen klar, dass das Geld nicht der Stadt, sondern direkt dem Land zugute kommt, aber ohne Steuererhöhungen der Ausweg aus der Misere nicht gefunden wird.

Bei den Gebühren stimmten alle einstimmig den Veränderungen zu: Die Straßenreinigung wird um neun bis elf Prozent teurer, die Gebühr für den Verband Mittlerer Niederrhein steigt um fast 14 Prozent. Die Pauschalgebühr für Müll sinkt um 16,75 Prozent auf 13,52 Euro. Dafür werden braune und graue Tonne um 6,9 und 11,5 Prozent teurer. Die Kosten für den Abfallsack belaufen sich auf 2,75 Euro. 25 Prozent Mehrkosten müssen auch die Beschicker der Wochenmärkte "berappen". Künftig kostet das Aufbahren im Todesfall 29 Prozent mehr und die Kosten für die Friedhofskapelle steigen um 5,3 Prozent.


"Der Antrag wurde schlichtweg vergessen"


Arbeitskreis Asyl erfuhr Ergebnis aus der Zeitung

Von Daniela Veugelers

Nettetal. In Zeiten von allgemeiner Politikverdrossenheit ist bürgerschaftliches Engagemet umso höher zu bewerten. Der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Nettetal hatte im September an den Rat der Stadt den Antrag gestellt, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Form von Geldleistungen zu gewähren, sprich: Die Asylbewerber bekämen Geld und keine Bons zum Einkaufen "ausgezahlt'.

In der Sitzung des Stadtrates vom 14. November wies eine Mehrheit von CDU und FDP, gegen die Stimmen von SPD und Grüne, den Antrag zurück (wir berichteten). Bis heute ist dem Arbeitskreis allerdings weder eine Eingangsbestätigung zugegangen, noch wurden sie über das Ergebnis der Beratung informiert. "Alles das, was wir über den Verlauf der Abstimmung wissen, haben wir aus der Zeitung erfahren. Dies finden wir sehr befremdlich."

Hubert Lowis, Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreis Asyl Nettetal, protestiert nun offiziell gegen die seiner Meinung nach "abschätzigen Behandlung eines Bürgerantrags". Besonders befremdlich findet Lowis das Vorgehen der Stadt, da er bei einem anderen Antrag persönlich von dem ehemaligen Sozialdezernenten, Dr. Christoph Fritz, informiert wurde und ihm bis heute noch keine Eingangsbestätigung zugekommen ist.

Von Seiten der Stadt Nettetal stellt Pressesprecher Christoph Kamps klar, "dass wir den Antrag schlichtweg vergessen haben, da eine neue Kollegin ihn nicht korrekt weitergeleitet hat.

Normalerweise gehen die eingegangenen Anträge einen vorgeschriebenen Weg durch die Verwaltung, an dem die, Eingangsbestätigung, die Einladung zur Sitzung und die nachfolgende Unterrichtung über das Ergebnis erfolgt. "Da der Antrag schon zweimal im Haus beraten wurde, er mehrere Vermerke hatte, fühlte die Kollegin sich nicht zuständig. Sie hat einen Fehler gemacht, der aber nicht absichtlich passiert ist", so der Pressesprecher.

Da der Antrag aus dem Routinesystem herausfiel, wurde die Information an den Ökumenischen Arbeitskreis Asyl Nettetal einfach vergessen. Eine ausführliche Stellungnahme der Verwaltung soll dem Arbeitskreis in den nächsten Tagen zugehen.

"Wenn man Bürgern die Möglichkeit gibt, Anträge an die Stadt zu stellen, dann sollte man sie auch korrekt behandeln", meint Lowis.


Nettetal soll als Einheit wirken


Nettetal (dv). Ab 2003 wollen die Stadt und die örtlichen Werberinge mit einer einheitlichen Werbung ihre Zusammengehörigkeit deutlich machen. Dies und weitere Schwerpunkte

gehören zum neuen Arbeitsplan der NetteAgentur. Im Bereich Kultur liegt der Schwerpunkt auf der Erstellung eines Führers für den Kunstweg Hinsbeck und Jugendaktionstage in der

Stadtbücherei. Im Bereich Marketing wird mit dem Internationalen Textilkunstpreis dem 20-jährigen Bestehen der Scheune gedacht. Im Bereich europäische Kontakte wird auch im kommenden Jahr an der Entwicklungsperspektive VeNeTe, gearbeitet.


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