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Mittwoch, 19. Juni 2003


Frist wurde verlängert


Lobberich (dv) "Das Ergebnis ist zufriedenstellend, aber es geht noch besser", ist sich der Vorsitzende des VVV-Lobberich, Christian Weisbrich, sicher und hat deshalb den Abgabetermin für die Vorschläge bezüglich eines Lobbericher Symbols um einen Monat, bis Montag, 14. Juli, verlängert. Der VVV ruft noch einmal die Lobbericher Bevölkerung auf, Vorschläge für ein Kunstwerk das am Marktplatz vor dem Alten Rathaus zu stehen kommt, in den Briefkasten (siehe Foto) vor der NetteAgentur, Doerkesplatz 3, einzuwerfen. "Es wohnen so viele Leute in der Seenstadt, da könnten es noch ein paar mehr Ideen geben", ist Weisbrich zuversichtlich.


Gerade Konzepte und Bürgernähe


Ganz einfach: Der Weg ins Bürgermeisteramt

Grenzland (ur). "Sofort alle Straßendecken reparieren, Knöllchenverbot, verkaufsoffene Sonntage schaffen", sagt ein Freund, der Bürgermeister werden will. Und der Weg ins Amt ist eindeutig. Mindestens 23 Jahre alt muss man sein. Und für die freiheitlich demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintreten. Deutsche/r sollte man sein - zumindest aber in Deutschland leben und Staatsangehörige/r eines EU-Landes sein. Schon steht der Wahl zum Bürgermeister nichts mehr im Weg. Eine fachliche oder berufliche Qualifikation schreibt das Gesetz nicht vor.

"Muss ich in die Partei?" Nicht nötig, heißt es in einem Leitfaden für diejenigen, die gewählt werden wollen. Aber die Zeit verschlafen sollte man nicht. Schließlich muss 48 Tage vor der Wahl der Wahlvorschlag eingereicht werden.

Gut, bis Herbst 2004 ist ja noch ein bisschen Zeit, meint der Freund, der sich selbst vorschlagen kann, aber sogenannte Unterstützungsunterschriften vorlegen muss.

Wenn man gewählt ist, was dann? "Der Bürgermeister ist verantwortlich für die Leitung und Beaufsichtigung des Geschäftsvorganges der gesamten Verwaltung", sagt der Leitfaden. Volkstümlich sein allein reicht also nicht - eher eine Mischung von geraden Konzepten und Bürgernähe beim Stadtfest.

Nach Größe der Kommune richtet sich die Besoldung. In Nettetal sind es mindestens 6.000 Euro im Monat. Abgewählt werden kann man auch. Der Wahlkampf muss finanziert werden, Säle wollen gemietet werden, Plakate verteilt werden. Ach, winkt der Freund ab, vielleicht ein anderes Mal.


SPD beendet politische Ohnmacht

Partei räumt mit Fraktion auf


Kommunalwahl: Wahlkampf soll professioneller werden / Impulse auch von den Jusos erwartet

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Professioneller und zielgerichteter soll der Kommunalwahlkampf der SPD Nettetal werden. So auf jeden Fall stellen es sich der Parteivorsitzende Bernd Müller-Witz und sein Stellvertreter Hajo Siemes vor. "Wir wollen eine Position erreichen, in der die CDU nicht mehr die alleinige Macht im Rat stellt und so nicht mehr die Möglichkeit hat, gute Ideen zu überstimmen", gibt Vorsitzender Müller-Wirtz die Zielrichtung vor. So soll es in naher Zukunft erste Gespräche mit den anderen Oppositionsparteien im Rat (Grüne und FDP) geben, damit man "sich nicht mehr gegenseitig ausbremst". Vielmehr ist das erklärte Ziel, Schnittstellen mit dem politischen Gegner zu finden. Es scheint, als seien die Sozialdemokraten km vor dem Kommunalwahlkampf endlich aus dem Dornroschen schlaf erwacht. Der erste Schritt: Der neue SPD-Vorstand kehrt in den eigenen Reihen mit eisernem Besen.

Wir müssen unser eigenes Profil schärfen und dabei Themen ansprechen, die auch eine Gegenposition zur CDU darstellen", so der Vorsitzende. Aber nicht nur die Themen für die anstehenden Wahlkampf müssen diskutiert werden, sondern auch das Personal. "Diejenigen Personen, die sich in Nettetal zur Wahl stellen, müssen Kompetenz, Leistungsbereitschaft und Sympathie mitbringen", unterstreicht Müller-Wirtz.

Eine Neuerung, die der SPD-Vorstand durchgesetzt hat, ist die neunköpfige Strategiekommission, die den Zeitplan für den Kommunalwahlkampf und das Kommunalwahlprogramm

aufstellt. Die Mitglieder Bernd Müller-Wirtz, sein Stellvertreter Hajo Siemes, die Schriftführerin Annemarie Offergeld, der stellvertretende Bürgermeister Ralf Hussag und der neue Kassierer Thomas Leven nehmen an einem Seminar des Sozialwissenschaftlers Achim Moeller teil. Ende Juni findet das erste Treffen statt. Die Parteispitze erhofft sich durch das "Bürgermeisterkandidaten-Coaching" einen professionelleren und gut organisierten Wahlkampf

Als erstes Ergebnis der Vorbereitungen soll schon nach der Sommerpause der Bürgermeisterkandidat der SPD gekürt werden. Die Themen des Wahlkampfes definieren sich klar nach sozialdemokratischen Ideen: Finanzierung der Dreifachturnhalle, Ansiedlung von Aldi in Breyell oder Schaag mit einer einhergehenden Diskussion bezüglich der verkehrlichen Infrastruktur sowie die Seniorenarbeit. Dazu gehört auch die schlechte Versorgungslage in Leuth - ohne EinkaufsmögIichkeiten und ohne Apotheke - sowie das neue Asylbewerberheim.

Neue Impulse erwartet sich die SPD auch aus den Reihen der Jusos. Nachdem es lange Zeit still um die jungen Sozialdemokraten war, hat sich nun eine Kerntruppe von sechs Aktiven heraus gebildet. Die restlichen 30 Mitglieder sollen behutsam in den Wahlkampf mit einbezogen werden. Wir gewinnen keinen Wahlkampf, mehr indem wir Rosen verteilen, sondern wir müssen uns klar zu den anstehenden Themen positionieren", so Müller-Wirtz.

Dem Erneuerungsprozess in der SPD scheint nichts mehr im Wege zu stehen, außer der Frage nach der künftigen Fraktion. Fest steht einfach, dass wir in der Vergangenheit zu wenig gemacht haben, und dies soll sich jetzt ändern", so

der Parteivorsitzende. Die Mitglieder der Fraktion müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie weiterschlafen oder Sozialdemokraten sein wollen, gibt Hajo Siemes die Parole der Stunde aus.

So wurden mit der Wahl zum neuen SPD-Vorstand schon wegweisende Pflöcke für die Zukunft eingeschlagen. "Mittlerweile nehmen wieder ehemalige SPDler an den Sitzungen der Ortsvereine teil, die schon lange nicht mehr bei uns waren", freut sich Müller-Wirtz und wähnt sich auf dem richtigen Weg.

Die Kommunikation unter den Parteimitgliedern scheint wieder zu funktionieren. "Die Bevölkerung fragte sich, wo ist die SPD. Die Basis wurde lange Zeit nicht mehr gehört, und das Ergebnis haben wir jetzt. Jetzt melden wir uns allerdings wieder zurück", so Siemes. Ob die jetzige Fraktion in gleicher Besetzung wieder Antritt, ist fraglich, zumal die Parteispitze am meisten die fehlende Zusammenarbeit mit der Partei bemängelt. Die Kurzformel lautet: "Ohne Fleiß kein Preis", wer also wenig für die Partei getan hat, wird künftig nicht mehr aufgestellt - da werden einige Köpfe rollen.


Tag der Artenvielfalt auf dem Naturschutzhof


Auch der Regen konnte die Begeisterung der Kinder nicht bremsen / Es gab viel zu entdecken beim Geo-Tag der Artenvielfalt im Sassenfeld

Lobberich. 32 Gedichte hatten die Schülerinnen und Schüler der 5c des Werner-Jaeger-Gymnasiums (WJG) zum Geo-Tag der Artenvielfalt auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld gereimt, bunt gemalt und in Heftforrn gebunden. Die Gedichte boten die Schülerinnen und Schüler am vergangenen Samstag zum Kauf an - und Deutschlehrerin Renate Meyer freute sich, dass die Gedichte "wie die berühmten heißen Semmeln" weggingen.

Der zweistündige ergiebige Landregen konnte die Begeisterung der vielen Schüler und Jugendlichen am Samstag überhaupt nicht bremsen. "Es ist toll hier", meinte Janos Benger (11) von der Bio AG des WJG und lud alle Anwesenden zum Quiz "Wer kennt die Laubbäume" unter das Schleppdach der Remise ein.

Viele hundert meist Jugendliche Gäste besuchten am Samstag zum "Tag der Artenvielfalt" den Naturschutzhof im Sassenfeld. Die Kreisgruppe Krefeld-Viersen des Naturschutzbund Deutschland "NABU" hatte dazu eingeladen. "Die Jugendlichen, die sich hier engagieren und informieren, werfen demnächst keine Büchsen in die Landschaft", zeigte sich Siegfried Lehmann von der NABUOrtsgruppe Nettetal angetan vom vielen jugendlichen Engagement. Die ersten Gäste kamen schon morgens um 7 Uhr zur Vogelkundlichen Wanderung mit Heinz Tüffers (Vorsitzender NABU-Ortsgruppe Nettetal).

Reges Interesse konstatierte auch Oberförster Gieselmann um 9 Uhr bei Beginn der Waldwanderung. "Was gibt es am Teich?", fragte Diplom Agraringenieur Christoph Scholz um 11 Uhr am großen Teich auf dem Naturschutzhof. "Viel Ungeziefer", antwortete ganz spontan Barbara von der Außenwohngruppe des Deutschen Ordens Maria Helferin am Bocholter Weg in Lobberich. Unter Leitung von Gruppenleiterin Hildegard Kieselbach waren zehn Frauen aus der Außenwohngruppe der Einladung von Ludwig Halberstadt (MABU/WJG) gefolgt. Wir kommen aber nicht nur im Europäischen Jahr der Behinderten", unterstrich Hildegard Kieselbach und ergänzte: "Es lohnt sich immer, hier auf dem Naturschutzhof zu bummeln und korrigierte Barbara: "Es gibt kein Ungeziefer, das sind Insekten." Barbara blieb aber konsequent und hartnäckig: "Manche beißen, manche stechen." Jo Du Recht hast, haste Recht, gab Hildegard Kieselbach nach.

Eine Attraktion beim "Tag der Artenvielfalt" war das Umweltmobil. Der achtjährige Bendedikt (l.) untersucht seine Funde des Tages, genauso wie der siebenjährige Felix am Mikroskop. Dabei werden sie von der Leiterin des Mobils Ann Zirkel (2.v. 1.) unterstützt. Foto: Gabriele Aust

Patrizia Keller aus der Frauenwohngruppe und Barbara waren sich einig: Das Duftbeet und dort der Lavendel riechen am allerbesten. "Aber auch die Gummibärchenblätter", begeisterte sich Patricia Keller.

Zahlreiche Künstler hatten sich mit Allegorien und Metaphern beschäftigt. Die gegenständlichen Figuren in dem inzwischen schon zehn Jahre jungen Franziskus-Hügel waren durch Metaphern und Allegorien ergänzt worden. "Auch die Kunst entwickelt sich hier auf dem Naturschutzhof weiter", unterstrich Oberstudienrat Justus Zidelius, Lehrer für Kunst und Kunstgeschichte am Werner-Jaeger-Gymnasium.

Sein Kollege Justus Halberstadt (Biologie, Katholische Religion) freute sich, dass auch Kempener Schüler des Luise von Duisberg Gymnasiums mit Linolschnitten die Kunst auf dem Naturschutzhof ergänzten. "Ich war noch nie hier, mir gefällt es sehr gut", gestand die zwölfjährige Judith aus Kempen. "An einem Tag kann man überhaupt nicht alles aufnehmen, erschnuppern, ertasten, sehen", begeisterte sich ihre Freundin Sabine.

Unter dem schützenden Dach des "Naturschutz-Klassenzimmers", das die Form einer überdimensionierten Libelle hat, waren Scherenschnitte, Linolschnitte und Zeichnungen ausgestellt. Zum Nachdenken reizten Texte und Bilder zu Aseps biblischer Fabel: "Der Fuchs und der Rabe". Beifall gab's auch beim Rahmenprogramm. Die Gruppe Mind Flip (Gitarre, Zugposaune und Saxophon) aus Kempen hatte den Beifall verdient. "Wer erkennt die Bäume an ihrer Borke und an Farbe und Maserung des Stammquerschnitts?", fragten Jugendliche unter dem Schatten eines großen Birnbaums. Auch viele Erwachsene mussten passen, durften sich aber an einem großen "Rinden-Board" klüger machen.

Pflichtbewusstsein zeigten Ida Hanusrichter (elf Jahre, Lobberich) und ihre Freundin Lilia Schenke (elf, Kaldenkirchen). Bei strömendem Regen kamen sie punkt 12 Uhr zum Naturschutzhof. Wir hatten die Schicht zwischen 12 und 13 Uhr angenommen, da mussten wir kommen", meinte Lilia und gestand: "Ich war noch nie hier, bin richtig neugierig."

Sie hatte für "Harri Hase" eine Bewerbung für die Arche gedichtet: "Ich bin Harri der Hase, mit der roten Nase, ich spiele gern Verstecken, dafür brauch ich viele Ecken." Ida Hanusrichter hatte für "Kati Katz" die Bewerbung für die "Arche Noah" gedichtet: Ich bin es, Kati Katze, mit der kranken Tatze. Ich hätte gern ein Zimmer allein, denn die Tatze soll bald wieder gesund sein."


Da war er ganz des" Teufels"


Ein Spaziergang zum Teufelsstein: Liebreizende Jungfrau brachte Belzebub zum Erglühen

von Günter Nonninger

Wer angesichts des schönen Wetters dieser Tage einen Spaziergang unternimmt, der sollte einmal die Buschberge von der Flootsmühle in nördlicher Richtung bis zur nächsten Wegkreuzung erwandern. Auf der Ecke findet man einen flachen Stein, der so genannte Teufelsstein. Hier sollen der Sage nach der linke Fuß und der Pferdefuß des Teufels abgebildet sein.

Man erzählt sich, dass der Teufel, als er einst durch die Wälder der Buschberge strich, aus dem Gebüsch heraus eine Schar frommer Pilger sah, die in Richtung Kevelaer wanderten und dabei den uralten Pilgerweg aus der Eifel nach Kevelaer benutzten. Die Prozession hatte sich weit auseinander gezogen und in kleinen Gruppen ging man wacker fürbass, mal betend oder singend, mal erzählend, wie der Brauch seit eh und je nun mal so ist.

Auch bei dieser Prozession zogen viele nette Frauen und Jungfern zwecks irgendwelcher Fürbitten mit; sei es aus Krankheit oder Sorgen, sei es mit der Bitte um Heimkehr des Mannes oder Freundes aus der Fremde oder sei es gar in der besonderen Fürbitte um einen netten Mann, den es zu ehelichen galt. Es sollen sich sogar Büßer unter den Pilgern befunden haben, die hoch und heilig versprochen hatten, auf Erbsen nach Kevelaer zu gehen. Was sie auch taten, nur waren die Erbsen eben gekocht, denn wie sie sein sollten - getrocknet oder gekocht - davon hatte niemand gesprochen.

Ganz zum Schluss dieser Prozession ging eine gar lieblich anzuschauende Jungfrau in Gedanken versunken, ob der Nachbar Franz sie auch mögen werde, der vorne bei den Junggesellen mitwanderte und sie bisher noch nicht beachtet hatte. Manch Seufzerchen und Stoßgebetchen hatte schon dieserhalb die Prozession begleitet.

Als nun der Teufel all' die hübschen und drallen Weibspersonen in adretten Sommerkleidern und Trachten an sich vorbeiziehen sah, bekam er große Lust auf eines eben dieser saftigen Weibsbilder. Doch er fand keinen Weg, sich in die Prozession einzuschleichen, zu groß war die Abwehrkraft der frommen Litaneien. Da plötzlich gewahrte er die hinterher schlendernde gar lieblich anzuschauende Jungfer, ein unwiderstehliches Verlangen überfiel ihn, so dass er sich auf der Stelle in einen jungen Jägersmann verwandelte und zur heftigen Überraschung der Jungfer aus seinem Gebüsch hervortrat.

Und da er nun ganz des "Teufels" war, sprach er sie statt eines höflichen Grußes ob seines Begehrens direkt an und versprach ihr goldene Berge, wenn sie ihm nur zur Lust dienlich sein würde. Die Jungfer aber, die ihre Unschuld und Keuschheit so bedrängt sah, erkannte wen sie vor sich hatte, und schlug das Kreuzzeichen. Der Teufel aber, der nichts in der Welt mehr hasste als dieses Zeichen, erkannte, dass er durchschaut war. Er erglühte vor Wut, so dass der Boden an eben dieser Stelle schmolz, sein Fuß und Pferdefuß sich eindrückten und er mit Schwefel- und Pestilenzgestank in die Wälder der Buschberge verschwand.

Leider hat uns die Fama den Namen der Jungfrau nicht überliefert und auch nicht, woher die Pilger kamen. Aber seit diesem Tag marschieren die Männer immer am Schluss einer Prozession an den Buschbergen vorbei.

Die Prozessionen ziehen heute wie eh und je und sind ein Stück unserer lebendigen Kulturgeschichte. Und sollte man einmal auf einem Fest zu der Melodie "Oh my Darling, oh my Darling Caroline" tanzen und mitsingen, dann erkennt man vielleicht das uralte, nur umgedichtete Lied der Kevelaerer Pilger "Oh Maria, oh Maria zu dir kommen wir!".

Günter Nonninger und weitere Berichte von ihm


Eine Partei in der Diaspora


Kreisarchiv Viersen zeigt bis zum 11. Juli eine Ausstellung 140 Jahre SPD in Lobberich

Von Daniela Veugeters

Grenzland. Bis zum 11. Juli, präsentiert das Kreisarchiv Viersen in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle unter dem Titel "140 Jahre SPD

zum Beispiel im Kreis Viersen" eine Ausstellung zur Geschichte der Sozialdemokratie, Im Foyer der Werner-Jaeger-Halle hat der Leiter des Kreisarchivs, Dr. Gerhard Rehm, zusammen mit seinen Mitarbeitern, eine aufschlussreiche Ausstellung zur SPDGeschichte mit zeitgenössischen und historischen Dokumenten zusammengestellt. Ideengeberin für dieses Projekt war die Nettetaler SPDFraktionsvorsitzende Renate Dyck, die fand, "dass auch im Kreis Viersen etwas zum hohen Geburtstag des Sozialdemokraten gemacht werden muss, denn die SPD ist eine Partei mit langer Geschichte."

Dem Besucher präsentiert sich eine Mischung aus Wahlkampfplakaten. und Wahlgrafiken sowie ein historischer Abriss über die Entstehung der Ortsverbände der SPD. Blickfang hierbei sind sicherlich die beiden Originalfahnen aus dem Ortsverband Mönchengladbach. Zum besseren Verständnis wurden die Wahlplakate mit einer Zeitschiene versehen, damit der Betrachter die Geschehnisse der Zeit besser einordnen kann. "Die zeigt ein Bild einer Epoche das einen einordnenden Rahmen schafft", so Dr. Rehm.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung bildet zudem die Abteilung "Verfolgung und Widerstand".


Bis zum 11 Juli läuft die Ausstellung"140 Jahre SPD im Kreis Wersen" in der
Werner-Jaeger-Halle in Nettetal-Lobberich. Bei einem Vorgespräch stellten sich
(v.l.n.r) Dr Gerhrad Behm , Kreisrachivar, Renate Dyck, Vorsitzende der
SPD-Fraktion Nettetal, Udo Schiefher, der Unterbezirksvorsitzende der SPD , und Lothar Klouten,
Unterbezirksgeschäftsführer, den Fragen der Presse.
Foto: Daniela Veugelers

Der Betrachter erfährt, mit welcher Verbissenheit die preußische Obrigkeit die Zusammenkünfte der SPD verhindern wollte, oder wie Begräbnisse von SPD-Mitgliedern observiert wurden. Anhand von zeitgenössichen Dokumenten erlebt der Betrachter gelebte deutsche Geschichte. So auch die Tatsache, dass die SPD in der "schwarzen Diaspora (Kreis Viersen)", so Dr. Rehm, hart für ihren politischen Erfolg kämpfen musste.

Udo Schiefner, Unterbezirksvorsitzender der SPD, bedankte sich beim Kreisarchiv "für das schöne Geburtstagsgeschenk" und empfahl allen Bürgern aus dem kreis Viersen sich diese einmalige Ausstellung anzusehen. "Das einzige Defizit an der Ausstellung sind die Wahlgrafiken mit zu viel schwarz und zu wenig rot", fügte er lächelnd hinzu.

Innerhalb eines halben Jahres stellte das Kreisarchiv diese umfangreiche Ausstellung auf die Beine. "Die meisten Exponate konnten wir so aus dem Schrank ziehen", freut sich Dr. Rehm. Trotz allem appelliert er an alle politische Parteien, ihre Nachlässe dem Kreisarchiv zukommen zu lassen, so dass auch künftig solche Ausstellungen möglich sind.

Die Arbeit von Dr. Rehm bezüglich der Geschichte des SPD Ortsvereins St. Hubert, soll für das übernächste Heimatbuch aufbereitet werden.

Unter dem Motto der SPD "Erneuerung hat bei uns Tradition" spricht am Donnnerstag, 10. Juli, 19 Uhr, auch Dr. Hans-Jochen Vogel, der frühere Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD. Hierzu sind alle Interesierten recht herzlich eingeladen. Die Ausstellung kann zu den normalen Öffnungszeiten besichtigt werden.


Ganztagsgrundschule auf dem Prüfstand


Im November fällt die endgültige Entscheidung

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Die Zitterpartie für die Lobbericher Gemeinschaftsgrundschule

(GGS) im Hoverbruch geht weiter. Nachdem die Schule einen Antrag auf Einrichtung einer Offenen Ganztagsgrundschule gestellt hatte und dieser im Rat abgelehnt wurde, beriet nun der Schulausschuss über das Thema. Die neuesten Zahlen des Düsseldorfer Schulministeriums lassen für Nettetal nichts Gutes hoffen. "Nicht 300 sondern nur knapp die Hälfte der Schulen gehen schon im kommenden Jahr an den Start", erläuterte Schuldezernent Christian Wagner in der letzten Sitzung des Schulausschusses. Wenn nun im kommenden Jahr die Zahl der Anträge massiv steigt - und Experten gehen davon aus, dass sie es wird dann rechnen sich die Nettetaler Grundschulen kaum eine Chance aus.

Der Aussehuss beschloss indes, bis zu den Sommerferien den Bedarf der Eltern für eine Ganztagsbetreuung abzufragen, besonders derer, deren Kinder noch nicht eingeschult sind. Die Forderung der Grünen Fraktion nach Einführung einer Offenen Ganztagsgrundschule in jedem Nettetaler Ortsteil wurde nicht stattgegeben. Zu Fragen nach der Finanzierung klärte Bernhard Müller-Wirtz (SPD) den Ausschuss auf, dass die Stadt schon jetzt Bundesmittel für bauliche Maßnahmen beantragen kann, ohne das man direkt in eine Offene Ganztagsgrundschule umwandeln muss. Vielmehr will die Stadt aber erst eine Bedarfsanalyse durchführen um genaue Zahlen auf dem Tisch zu haben. Im nächsten Schulausschuss - der im November tagt - soll abschließend darüber entschieden werden, ob und welche Schule den Antrag auf eine Offenen Ganztagsschule stellen wird.

Die OGS Hoverbruch befürchtet indes Anmeldeverluste, da in diesem Jahr die Anmeldungen für die Grundschulen schon im Oktober laufen. Besorgte EItern könnten sich gegen die Schule entscheiden, da diese keine feste Zusage über eine Betreuung machen kann. Wir hängen bis jetzt am Tropf des Kreises", so Schulleiter Theo Tillmanns.


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