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Donnerstag, 3. Juli 2003


Nettetal erhält 42 Stadträte

Nettetal (dv). Die CDU schlug im Nettetaler Rat vor, die Anzahl der Ratsverordneten nach der Kommunalwahl in 2004 um zwei zu erhöhen auf 42 Mitglieder sowie 21 statt 20 Wahlbezirke einzurichten - die bisherigen Bezirke Kaldenkirchen und Leuterheide werden getrennt. Die Kostenfrage ist allerdings noch nicht geklärt. Diese Entscheidung bedeutet einen halben Schritt zurück in die Zeit vor der letzten Kommunalwahl. Denn da gab es 44 Stadtverordnete in 22 Bezirken. Da die CDU ihren Vorschlag relativ kurzfristig auf die Tagesordnung brachte, fehlte den anderen Fraktionen eine schlüssige Finanzierung. Daher wird erst im Rat am 15. Juli abschließend darüber beraten. Bei der Abstimmung setzten sich CDU und FDP bei Enthaltung der SPD und gegen die zwei Stimmen der Grünen durch. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf knapp 6.000 Euro jährlich. Ein Vorschlag zur Einsparung wäre die Zusammenlegung von bisher einzelnen Fachausschüssen.


An St. Sebastian fährt wieder die Bahn (Pfarrfest)


Lobberich. Das Lobbericher Pfarrfest findet am kommenden Wochende, 5. und 6. Juli, statt. Eröffnet wird das Fest am Samstag um 17 Uhr. Gegen 17.30 Uhr und am Sonntag um 12 Uhr führt der katholische Kindergarten das Schauspiel "Vogelshochzeit" auf. Der Samstag gehört ansonsten ganz der Musik. Die beiden Live-Bands "Atmission" und "Holterboix" heizen dem Publikum auf dem Bühnenwagen vor der Arche so richtig ein. Am Sonntag beginnt das Pfarrfest um 10 Uhr mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Platz hinter der Brücke. Im Anschluss können sich die kleinen Besucher auf den Kasper sowie auf den großen Trödelmarkt und die elektrische Eisenbahn freuen. Es gibt Erbsensuppe von den Maltesern, einer Cafeteria, Reibekuchen, Waffeln und Champignons. Der Pfarrgemeinderat freut sich noch über Kuchenspenden (bitte im Pfarrbüro melden). Die Hälfte der Einnahmen des Festes kommen einem Entwicklungshilfeprojekt in Kenia zu Gute, je ein Viertel des Geldes der Renovierung der Kirche und der Jugendarbeit.


Auch Steuererhöhungen werden 2004 nicht mehr ausgeschlossen


Haupt- und Finanzausschuss beschloss einen Doppelhaushalt für 2003 und 2004

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Lange hatte Kämmerer Franz-Josef Prümen hin und her gerechnet um dem Haupt- und Finanzausschuss in der vergangenen Woche den Entwurf des Haushaltes 2003 vorstellen zu können. Dieser enthält, um ein Haushaltssicherungskonzept zu verhindern, so manch bittere Pille:

Die Stadt wird voraussichtlich die gesamte Straßenbeleuchtung an die Stadtwerke verkaufen. Diese haben schon seit einiger Zeit die Wartung übernommen und sollen mit dem Kauf vier Millionen Euro in die Kasse spülen. Ein angefertigtes Gutachten bezüglich der Rechtmäßigkeit des Verkaufes stellte die Rechtmäßigkeit des Verkaufes fest.

Desweiteren will Prümen, wie schon im vergangenen Jahr die Konzessionsabgabe der Stadtwerke vorziehen um den in der vergangenen Woche beschlossen Doppelhaushalt für 2003 und 2004 aufzustellen.

Der jetzige Haushalt wird durch die späten Beratungen erst im Herbst beschlussfähig sein, direkt im Anschluss berät man dann den Haushalt für 2004, der mit weiteren herben Einschnitten aufwartet. Die Politik zurzeit nicht anders als mit waghalsigen Umrechnungen das "Kunststück" ausgeglichener Haushalt schaffen. So soll die Schulpauschale vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt geleitet werden, damit der Kreditrahmen erweitert werden kann.

Selbst eine angedrohte Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer im kommenden Jahr, stellte der Kämmerer, angesichts der jetzigen Finanzlage, in Aussicht. Weitere finanzielle Einschnitte wird es zudem bei den Ausgaben über das bisherige Maß hinaus in den Jahren 2003 und 2004 geben.

Durchgehend bei allen Fraktionen steht der Wunsch an erster Stelle an einem Haushaltssicherungskonzept vorbei zu kommen. Denn wie es CDU- Fraktionsvorsitzender Werner prophezeite, werden künftig die Verstöße gegen das Regelwerk "mit festen Daumenschrauben" bestraft. "Ich sehe mit dem Vorschlag ein Haushaltsausgleich für 2003 und will keinen Doppelhaushalt aufstellen", so die klaren Worte der CDU. Auch die restlichen Fraktionen ließen es nicht an Deutlichkeit fehlen. "Es sind bittere Pillen zu schlucken, aber bei einem Haushaltssicherungskonzept können wir noch nicht einmal entscheiden, wo wir die Daumenschrauben ansetzten", so SPD-Fraktionsvorsitzende Renate Dyck. Die Grünen stimmten der "Grusel-Liste" einmütig zu.

Angeregt durch CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner (CDU), setzt sich die Politik und Verwaltung ab sofort mit der strukturellen Zukunft von Nettetal auseinander. Wir haben schon riesige Freiflächen in den Ortskernen und es kommen noch weiter hinzu, mahnte Werner. Denkt man an das Gelände der Firma Rötzel in Breyell, oder die Textilveredelung Schroers in Schaag sowie den schrittweisen Abbau der Firma Niedieck in Lobberich, so ist es sinnvoll, sich schon heute mit einem grundlegenden Konzept die Gebiete zu überplanen. Wir wollen keine Industrieruinen in der Innenstadt", so der Lobbericher.


SPD-Spitze hat sich erklärt


Nach dem Sturm kommt nun das große Schweigen

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Nach der Veröffentlichung des Artikels "SPD beendet politische Ohnmacht: Partie räumt mit Fraktion auf," in der GN vom 19. Juni, ging alles sehr schnell. Sieben Mitglieder der SPD-Fraktion erklärten gegenüber einer Tageszeitung, dass sie im Herbst 2004 nicht mehr für den Rat kandidieren wollen, unter ihnen auch die langjährige Vorsitzende Renate Dyck. Der Abgang der Vorsitzenden, ihrem Stellvertreter Walter Reynders, Peter Kohn, Udo Moter, Hartmut Gresko, Wilhelm Baltsch und Arno Melchert, kam für viele sehr überraschend.

Im Nachhinein betrachtet sagen Kenner der SPD, dass die Sieben den jetzigen Zeitpunkt nutzten, um noch aus freiwilligen Stücken und mit guten Argumenten von der Bildfläche abzutreten, anstatt nachher von der Partei mehr oder minder dazu gezwungen worden zu sein. Ratsmitglied Arno Melchert sieht sich zum Beispiel in naher Zukunft mit rechtlichen Problemen bezüglich seines Berufes konfrontiert und Wilhelm Baltsch erklärt, "ich werde 61 Jahre. Ich wollte mich nicht mehr für weitere fünf Jahre fest an die Politik binden." Ähnliche Begründungen waren bei den anderen Fraktionsmitgliedern ausschlaggebend.

Trotz der plausiblen Erklärungen gab es anscheinend ein "Nachtreten" der Fraktion, indem man von öffentlich vorgetragenen Bedenken bezüglich der Finanzbeziehungen zwischen Partei und Fraktion durch einen Rechenschaftsbericht der Innenrevision des Parteivorstandes, berichtete.

Nachdem sich am vergangenen Freitag der Unterbezirk eingeschaltet hatte, heißt nun die Devise Stillschweigen. Dyck, Reynders, der Parteivorsitzende Bernhard Müller-Wirtz und sein Stellvertreter Hajo Siemes veröffentlichten eine Presseerklärung, die die erhobenen Vorwürfe für ausgeräumt bzw. erledigt erklärt. "Weitere Vorwürfe in dieser Angelegenheit werden nicht erhoben", heißt es. Zukünftig wurden regelmäßige Abstimmungsgespräche zwischen Ortsvereinsvorsitzender und Fraktionsvorsitzende vereinbart.


Contaction steht in den Startlöchern


Aktion startet am 10. Juli / 1.150 beteiligen sich

Nettetal. Am 10. Juli startet die große Sozialaktion "Contaction" in den drei Bistümern Lüttich, Roermond und Aachen. Bis heute haben sich über 5.600 Kinder und Jugendliche in 245 Gruppen dazu angemeldet, Vom 10. bis 13. Juli heißt es dann innerhalb von 72 Stunden ein soziales, ökologisches oder entwicklungspolitisches Projekt zu realisieren. Auch die Region Kempen-Viersen ist am Start, und zwar mit rund 1.150 teilnehmenden Jugendlichen in 32 Gruppen.

Am kommenden Donnerstag, 10. Juli, startet Contaction mit einer regionalen Auftaktveranstaltung im Lobbericher Jugendheim "Arche". Nach einem Vorprogramm mit verschiedenen Aktionen werden um Punkt 18 Uhr - zeitgleich mit allen anderen Auftaktveranstaltungen - die Projektaufträge an die teilnehmenden Gruppen überreicht. Für gute Musik und das leibliche Wohl ist gesorgt.

Dann geht es los: Es muss alles getan werden um den Projektauftrag möglichst bis Sonntagmittag zu erfüllen. Aus dem Raum Nettetal haben sich alleine neun Gruppen gemeldet. So bringen die Jungschützen aus Hinsbeck-Glabbach ihren Spielplatz auf Vordermann. Während die Schützengruppe von Hinsbeck-Dorf die Kreuzkapelle renoviert. Die Lobbericher Messdiener werden dem Ingenhovenpark mit und Freischneider zu Leibe rücken. Der Pfadfinderstamm Breyell beteiligt sich am Jamboree in Wegberg. Die Schützenjugend aus Sassenfeld verschönert die Pestkapelle und den Festplatz, Pfarrjugend und Pfadfinder aus Hinsbeck schließlich organisieren eine waldpflegerische Maßnahme auf den Höhen. Drei Gruppen aus dem Firmprojekt Lobberich bekommen erst am Donnerstag mitgeteilt welche Aufgabe sie zu übernehmen haben.


Jürgen Boyxen nun Vorsitzender des TuD


Einheitliche Wahlen und Dank an Harald Post

Lobberich. Am vergangenen Freitag fand die jährliche Mitgliederversammlung des Theater unterm Dach (TuD) statt. Einer der wesentlichen Tagesordnungspunkte waren Ergänzungswahlen zum Vorstand. Nachdem im Dezember der bisherige 1. Vorsitzende Harald Post zurückgetreten war, war der Verein kommissarisch durch den stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Boyxen geleitet worden. Auf der Mitgliederversammlung wurde Boyxen einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Auf die hierdurch freigewordene Position des stellvertretenden Vorsitzenden wurde Wilfried Dammer gewählt.

Neu zu besetzen war auch die Position des Leiters für Öffentlichkeitsarbeit und Organisation. In diesen Posten ist Michael Koenen gewählt worden. Da durch die Wahl Koenens das frühere Beisitzeramt vakant wurde, war insoweit eine Ergänzungswahl erforderlich. Als neuer Beisitzer wurde Marianne Kalkhoff gewählt. Keine Veränderungen gab es beim künstlerischen Leiter (Dr. Jürgen Hühnerbein), der Geschäftsführerin (Monika Jansen), des Schatzmeisters (Ralph Pastors). Zugleich stand die Wahl des sogenannten Theaterbeirates an. Diesem gehören künftig an Björn Gotzes, Ronald Dieck, Gisela Bellardts-Cremer, Catherine Gläser und Axel Dammer.

Boyxen dankte nochmals Harald Post für dessen unermüdlichen Einsatz für die Belange des TuD. In Anbetracht der zahlreichen aktiven Ensemblemitglieder ist sich der neue Vorsitzende sicher, dass der Verein in eine kreative und lebendige Zukunft blicken kann.

Das Programm der vorstehenden Saison wird noch ausführlich vorgestellt werden. Fest steht bereits jetzt, dass im Oktober eine Komödie von Dr. Jürgen Hühnerbein mit dem Titel "Peinliche Pause" aufgeführt wird. Im März wird es eine Aufführung von "Romulus der Große" von Dürrenmatt geben. Verkaufsstelle für den Kartenverkauf wird künftig die Buchhandlung Matussek sein. Karten wird es darüber hinaus auch in der Netteagentur geben.


"Und noch eine Runde rückwärts" - Passcaglien in der Pfarrkirche


Kantor Markus Belmann bot besinnliches Orgel-Konzertprogramm zur Kirmes

Passacaglien - so der Titel des Orgelkonzertes an St. Sebastian am vergangenen Sonntag - sind spätestens seit dem Barock nicht mehr aus dem Orgelrepertoire wegzudenken. Die namentliche Herkunft des Begriffs "Passacaglia" ist nicht eindeutig zu bestimmen. Im Italienischen lässt es sich von "passo di gallo" (Hahnenschritt), im spanischen von passa (vorbeigehen) und calle (Straße) ableiten. Ursprünglich war die "Passacaglia" ebenso wie die eng verbundene "Chaconne" ein langsamer spanischer Tanz mit DreiViertel-Takt. Vermutlich im 16. Jahrhundert etablierte sie sich als eigenständiges Musikstück. Kantor Markus Belmann widmete nun ein ganzes Konzert dieser musikalischen Form, bei der ein sich stets wiederholendes Bassmotiv die Grundlage kunstvoller Variationen bildet.

Kantor Markus Belmann lud am vergangenen Sonntag zum Passacaglia-Orgelkonzert in die Pfarrkirche St. Sebastian ein. Foto: Susanne Zehner

Klug gewählt das Programm: Es begann mit dem frühbarocken Werk Pachelbels (Chaconne in f) sowie der bekannten Passacaglia Johann Sebastian Bachs, gespielt an der kleineren Chororgel. Der feinnervige Vortrag an der klangschönen Späth-Orgel wurde lediglich durch die hallige Akustik und den direkt neben der Kirche stattfindenden Rummelplatz ("und noch eine Runde rückwärts...") etwas getrübt.

Beeindruckend die Variationsvielfalt beider Werke. Der zweite Teil wurde von der großen Hauptorgel aus gestaltet: Cesar Francks zweiter Choral, hinter dem sich ebenfalls eine Passacaglia verbirgt, besticht durch eine Synthese aus kontrapunktischem Geschick und sinfonischern Gestus. Von ganz anderer Gestalt erscheint Frank Martins düster beginnende "Passacaglia", die Belmann grundtönig registriert und mit langem Atem interpretierte. Die virtuos gespielte "Passacaglia" aus der 8. Sonate Josef Rheinbergers führte zurück in die Welt der Romantik und beendete diesen aufschlussreichen Konzertabend.


Auf dem Doerkesplatz gab es ein Stelldichein der Traktoren


Erwachsene zeigten sich über die PS-Stärke der Landmaschinen beeindruckt /Kinder favorisierten jedoch die Oldtimer

Gemütlich Platz nehmen kann man auf diesem Trakor Fotos (2): Gabriele Aust

Lobberich. Große und kleine Besucher erfreuten sich am vergangenen Sonntag an den Oldies und Neufahrzeugen aus der Landwirtschaft, die das Agrar-Centrum Niederrhein auf dem Doerkesplatz ausgestellt hatte.

Vier Meter hohe Mähdrescher, aber auch richtige Oldtimer konnten die Besucher hautnah erleben. Auf Initiative des Lobbericher Werberinges wurde erstmalig zur Kirmes der komplette Doerkesplatz für die Maschinen gesperrt.

So erfuhren die interessierten Besucher von Hermann Renkes, dass die heutigen Landmaschinen unter anderem mit Radio und Klimaanlage ausgestattet sind. Mit gefederten Sitzen lässt sich doch viel leichter das Feld bestellen. Der Dilkrather Toni Timmers steckte zwei Jahre seiner Freizeit in die Restaurierung seiner Lieblinge. Unter ihnen ein Eichertraktor aus dem Jahre 1955.

 

"Egal ob jung oder alt, für jeden ist bei dieser Ausstellung etwas dabei", formulierte es ein Besucher. Er war von der einmaligen Idee, die Geschichte der Landwirtschaft anhand von Fahrzeugen zu zeigen, besonders begeistert. "Da macht der Weg in die Stadt doch wieder Spaß."

Wer seine Aufmerksamkeit auch dem Verkaufsoffenen Sonntag zuwenden mochte, der erlebete in der Fußgängerzone viele tolle Attraktionen, die sich die Einzelhändler für ihre Kundschaft ausgedacht hatte. Neben einem Flohmarkt für die ganze Familie lohnte sich auch ein Abstecher auf den Brockerhof, wo die bunte Kirmeswelt mit Karussels lockte.

Hübsch herausgeputzt hatte sich dieser" Oldie" unter den LandwirtschaAmanschinen auf dem Doerkesplatz.


Gastonomie und Handel "Hand in Hand"


Ulrike Seeger startete die Aktion Wir arbeiten zusammen" / Vorbild für weitere Aktionen im Grenzland? /Guter Beginn

Von Daniela Veugelers

Nettetal/Grenzland. Unmut setzt Kräfte frei. Gestern noch hart gescholten, zeigen Lobberichs Gastronomen, dass sie zusammen mit dem Einzelhandel etwas auf die Beine stellen können. Wieso kann eine Geschenkboutique nicht in einer Konditorei ihre Produkte anbieten oder die Konditorei Spezialitäten in einer Metzgerei? Diese Frage stellte sich auch Ulrike Seeger und hob die Initiative "Wir arbeiten zusammen" aus der Taufe.

"Hintergrund dieser Aktion ist sicherlich auch die schlechte wirtschaftliche Lage, in der sich jeder sehr anstrengen muss, um überhaupt etwas zu verkaufen", so die Geschäftsfrau. So entdeckte sie für ihre Confiserie den Wein als Marktlücke. Jm Sommer können wir wegen der Hitze nicht übermäßig viele Pralinen ausstellen, daher sind wir ins Weingeschäft eingstiegen", erklärt die Lobbericherin. Da allerdings zu einem guten Wein auch das richtige Glas gehört, dachte sich Ulrike Seeger, warum nicht mit Partnern aus dem Einzelhandel zusammenzuarbeiten. Kristallgläser sind es jetzt nicht, aber seit vergangener Woche kann man bei Cafe Seeger Produkte der Firma Sigikid aus der Geschenkboutique Pickers kaufen.

Eine ähnliche Kooperation ging die Familie mit der Metzgerei Peter Kempkes auf der Breyeller Straße ein. Seit drei Wochen können die Kunden beim Wurtskauf jeden Freitag und Samstag gleichzeitg einen frischen Schweizer Brotzopf kaufen. Wir wollen der Bäckerei keine Konkurrenz machen", betont Ulrike Seeger, weist aber auch auf die schlechten Parkmöglichkeiten vor ihrem Geschäft hin.

Hellauf begeistert von der Idee ist auch der neue Leiter der Karstadt-Filiale. Daher stimmte er ab kommenden Freitag und Samstag einem Brotverkauf in seiner Filiale zu. Aber nicht nur die Familie Seeger auch der Fahrradhändler Norbert Backes stellt seine "Produkte" an unerwarteter Stelle aus: Beim Autohändler Hölter. Wichtig ist der Initiatorin, dass die Geschäfte die kooperieren wollen, auch zusammenpassen müssen. Deutlich wird die Zusammenarbeit durch ein einheitliches Logo im Schaufenster. Über Nachahmer würde Sie sich sehr freuen. Wer also Lust hat mitzumachen oder weitere Ideen beisteuern ", melde sich bei Ulrike Seeger, Telefon 02153/2143.

Die Idee "Lobbericher für Lobberich" findet auch in einer Aktion anlässlich der Spätsommerlichen Musiktage, Anfang August, ihren Ausdruck. Ab dem 15. Juli gibt es die Eistorte "Sinfonie", die man stückweise (oder auch ganz) in mehreren Geschäften erwerben kann und gleichzeitig an einer Verlosung teilnimmt.

Die Gewinner erwartet ein lukratives Haushaltsgeld von 150 Euro bzw. 100 Euro sowie einen Warengutschein. Die musikalische Konditorkreation wird es auch am Musiktage - Wochenende zum Verzehr geben.

Ulrike und Marcel Seeger freuen sich über den Erfolg ihrer
Aktion für Lobberich "Wir arbeiten zusammen". Foto: Daniela Veugelers


160.000 Wassereimer in der Stunde


Tag der offenen Tür am Klärwerk Nette in Breyell / Hohe Anforderung wegen der Seenplatte

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Wo fließt eigentlich das Abwasser aus der Toilette hin? Diese und weitere Fragen beantworten am Sonntag, 6. Juli, beim Tag der offenen Tür des Klärwerk Nette, die Fachleute des Niersverbandes. Wo sonst in aller Stille stündlich 1.600 Kubikmeter Wasser - dies entspricht 160.000 Wassereimern - gereinigt werden, können sich Besucher in aller Ruhe umsehen und die umfangreiche Technik vom Flockungsfilter bis zur Denitrifaktion erklären lassen.

Der Niersverand, 1927 durch preußisches Sondergesetz gegründet, ist für die Abwasserregulierung und die Abwasserreinigung für das Stadtgebiet Nettetal und Bracht mit 55.000 Einwohnern zuständig.

"Wir wollen unseren Beitragszahlern einmal zeigen, was wir mit ihrem Wassergeld passiert", erläuterte der Abteilungsleiter der Kläranlagen, Joachim Reichert. Jeder Haushalt zahlt automatisch 82 Cent pro Kubikmeter Wasser an den Niersverband. Ein Beitrag, der seit knapp fünf Jahren zu den niedrigsten in ganz NRW zählt. Durch die Nähe der Seenplatte sowie des Wasserschutzgebietes sind die Anforderungen an den Niersverband sehr hoch. Die Gewässerklasse an dieser Stelle liegt bei II bis III - zum Vergleich: Nur einige Wildbäche in den Bergen haben Klasse I. Problematisch ist zum Teil die hiesige Textilindustrie, die nach dem Färben ihre Abwässer einleitet. "Dann schillert das Wasser in allen Facetten der Farbpalette", bestätigt Reichert.

Eine Besonderheit des Breyeller Klärwerkes ist sicherlich auch der Flockungsfilter, der das Phosphor aus dem Wasser filtert. Eine zu starke Belastung mit Phosphat führt zu einer Sauerstoffverarmung der Seen.

Damit die bisher 24 festgestellten Fischsorten auch weiterhin in der Nette glücklich leben können, müssen zuvor Tonnen von Mikroorganismen ganze Arbeit leisten. "Die Mikroorganismen sind unsere wertvollsten Mitarbeiter", betont der Abteilungsleiter. Sie machen auch das Wasser badefähig für die Schwimmbäder am De-Wittsee, Poelvenn- und Krickenbecker See. Insgesamt reinigt das Klärwerk 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr, wobei die Menge abhängig ist vom Niederschlag.

Am Sonntag werden in der Zeit von 10 bis 18 Uhr kostenlose Untersuchungen von Brunnenwasser im Mobilabor des Niersverbandes angeboten. Für die kleinen Besucher gibt es neben einer Hüpfburg um 14 und 16 Uhr das Umwelttheater "Tröpfchens Abenteuer". Darüber hinaus starten den ganzen Tag über geführte Besichtigungen. Im Festzelt gibt es große Aquarien mit den Fischsorten aus Nette und Niers sowie eine Miniatur-Ausgabe eines Klärwerkes. Im Labor kann man die Mikroorganismen bei der Arbeit beobachten.

Wo geht unser Abwasser hin? Diese Frage wird beantwortet beim Tag der offenen Tür des Klärwerks Nette.


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