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Donnerstag, 07. April 2005


"Seine Türen sind immer weit geöffnet"


Die katholische Pfarrgemeinde St. Clemens nimmt Abschied von ihrem Hirten Pfarrer Klaus Dors

Kaldenkirchen. In zwei Wochen verabschiedet sich der langjährige Pastor der Kaldenkirchener Pfarre St. Clemens, Klaus Dors, in den wohlverdienten Ruhestand. Dors besuchte die Lobbericher Volksschule, die Handelsschule, wurde Industriekaufmann und absolvierte von 1960 bis 1966 das Seminar für Spätberufene in Bad Driburg. Nach der Priesterweihe war er vier Jahre Kaplan an Liebfrauen in Krefeld, zweieinhalb Jahre an St. Josef in Rheydt und 13 Jahre (davon acht Jahre Dechant) im Dekanat Nörvenich-Fettweiß, wo er zeitweilig vier Pfarreien betreute. 1992 kam er nach Kaldenkirchen. Sein Herz hängt nicht nur an der Seelsorge, sondern auch am Suchen nach dem Alten in Schriften, Fenstern, Bildern, Steinen und Gebäuden.

Als Liebhaber und Kenner klerikaler Kunst, entdeckte er auch in Kaldenkirchen manches Alte wieder, machte es neu und gegenwärtig. Er hat so manchen alten Schatz wieder hervorgeholt. Es war ihm ein Anliegen, die Kirche so auszumalen, wie sie früher einmal war.

Dors selber beschreibt seinen Abschied aus der Kaldenkirchener Gemeinde mit folgenden Worten: "Vor 13 Jahren durfte ich meinen Dienst als Pastor in Kaldenkirchen beginnen. Bald werde ich Kaldenkirchen verlassen und ein neuer junger Mitbruder wird den Dienst übernehmen. Die Jahre in Kaldenkirchen zählen zu den schönsten, die ich bisher leben durfte. Hier wurde ich mit der Gemeinde froh und hier war ich zu Hause. Ich war glücklich in St. Clemens! Hier durfte ich meinen Glauben mit einer lebendigen Gemeinde teilen und ein froher Christ sein und werden."

Bewundert wurde Dors vor allem immer für sein reiches Wissen über Kunst, Geschichte und Theologie, welches auch seine Lieblingsgebiete waren. Dieses umfangreiche Wissen und Können entfaltete er vor allem in der "Gesellschaft für Christliche Kunst" des Bistums Aachen.

Dors fühlt sich als Nettetaler. Er hat bis 1609 seine Vorfahren sowohl mütterlicher als auch väterlicherseits zurückverfolgt. Viele kamen aus dem Gebiet der heutigen Stadt Nettetal.

Den Weg zum Priester wiesen ihm Erlebnisse in der Jugendarbeit. Das spürt man noch heute, wenn er mit "seinen" Messdienern zusammen war. Pastor Dors beherrscht die Kunst des Zuhörens und hat stets ein offenes Ohr für Anliegen der Pfarrangehörigen. Nicht nur in Kaldenkirchen hat er maßgeblich an der Ökumene mitgewirkt.

"Klaus Dors kam in die Gemeinde St. Clemens und lebte mit den Menschen. Jedem gab er das Gefühl: "Dich meine ich ganz! Du bist mir der kostbarste Mensch auf dieser Erde". Das vermittelte er dem am Straßenrand Sitzenden oder dem mittellosen Weltenbummler, den er bei sich übernachten ließ und auch dem Obdachlosen an der Haustüre ebenso wie den Verwandten, Freunden, Bekannten, egal welcher Klasse. Wie oft bot er einem Obdachlosen seine Dusche zur Erfrischung an oder lud ihn ein, mit ihm zu frühstücken. "Er wollte mit den Menschen den Himmel auf Erden leben", so eine Dame aus seiner Kirchengemeinde.

Nach 13 Jahren an St. Clemens wird der langjährige Kaldenkirchener Pfarrer Klaus Dors am Sonntag 17. April, in den Ruhestand versetzt.
Foto: Gabriele Aust

Die Ordnung war nicht gerade sein Hobby. So gehörte das Suchen mitunter zu seiner recht zeitfüllenden Beschäftigung, aber alles fand er wieder. Die Pfarrkirche St. Clemens wurde unter seiner Leitung zu einem würdigen Sakralraum restauriert. Die Freundschaft zur evangelischen Schwesterngemeinde sowie zu den Steyler Patres zu pflegen, war ihm ein wichtiges Anliegen.

Der ihm nahestehende angehende Priester Alexius Puls berichtet, "seit Klaus ins Pfarrhaus von Sankt Clemens eingezogen ist, sind die Türen dieses Hauses weit geöffnet. Ich glaube, es ist gerade diese Offenheit, mit der Klaus den Menschen begegnet, die bewirkt, dass viele auch ihm wiederum ihr Herz öffnen. Als Priester und Seelsorger ist er nicht nur mir ein großes Vorbild und Wegbegleiter. Seine Verkündigung in Wort und Tat ist überzeugend. Trotz der vielen Sorgen, die viele Gläubige in unserem Bistum heute bedrückt, und die auch für viele Priester eine große Belastung sind, strahlt Klaus nach wie vor diese Freude am Glauben aus.

Auf meinem persönlichen Weg zum Priestertum habe ich von ihm sehr viel Ansporn und Ermutigung erfahren. Ich denke, nicht nur ich, sondern auch viele andere haben Klaus Dors viel zu verdanken."

Die katholische Pfarrgemeinde St. Clemens verabschiedet sich am Sonntag, 17. April, 9.45 Uhr, im Rahmen eines Festgottesdienstes von Pastor Klaus Dors. Anschließend findet ein Treffen im Convent statt. Bischof Heinrich Mussinghoff hat Pastor Benedikt Schnitzler zum 24. April diesen Jahres das Amt des Pfarrers in Kaldenkirchen anvertraut. Dieser wird um 16 Uhr im Rahmen eines Festgottesdienstes in die Gemeinde eingeführt. Anschließend ist eine Begrüßung im Convent vorgesehen.


TV Sportplatz wird auf Gift untersucht


Lobberich (dv). Seit den vergangenen Wochen arbeitet die Kempener Firma van Soest im Auftrag der Nettetaler Baugesellschaft an der Abtragung des ehemaligen Sportplatzes des TV Lobberich.

Während der Abtragung der Erde prüft ein chemisches Institut begleitend die Qualität des Bodens. Bisher wurden jedoch keine giftigen Substanzen festgestellt wie Hans Moors, Geschäftsführer der Baugesellschaft bestätigte. Ältere Lobbericher werden sich vermutlich noch daran erinnern, dass unter dem Sportplatz vor Jahren die Abwässer des alten Gaswerkes gesammelt wurden.

"Die Untersuchungen werden in Absprache mit der Stadt Nettetal durchgeführt." Bisher habe man allerdings keine giftigen Substanzen gefunden, sodass der abgetragene Boden derzeit in den Lärmschutzwall am Neubaugebiet Lobberich-Ost verbaut wird.

Ein Teil des Mutterbodens wird zudem für die Aufschüttung eines Walls für den Lärmschutz benutzt.

Foto: Daniela Veugelers

Hans Moors rechnet mit der Fertigstellung der Erschließungsmaßnahmen für das künftige Baugebiet Mitte diesen Jahres.


Lobbericher Kai Dederichs hat Benzin im Blut


Zweiradmechaniker nimmt an Supermoto-Rennen bei Deutscher Meisterschaft teil

Von Oliver Reich

Nettetal. Kai Dederichs wirkt ganz locker und entspannt. Der 36-Jährige fährt an den Wochenenden Motorradrennen. Inspiriert wurde er dazu von seinem älteren Bruder, der auch leidenschaftlicher Motorradfahrer ist. "Schon als ich zehn oder zwölf Jahre alt war, wusste ich, dass ich etwas mit Motorrädern machen möchte", erklärt Dederichs. Seine ersten Rennen fuhr der in Süchteln geborene Lobbericher aber mit dem Mountainbike. Trotzdem war für ihn immer klar, dass er irgendwann auf einem Motorrad seine Runden drehen wird. Auch beruflich entschied er sich für das Motorradgewerbe und bestand 1996 die Prüfung zum Zweirad-Mechanikermeister bei Yahama in Lobberich.

Seit 2001 fährt Dederichs Motocross-Rennen, zuerst im 450er Cup, später die Deutsche Meisterschaft Supermoto Open. Letztes Jahr stieg er sogar in die höchste deutsche Supermoto-Klasse auf, die sogenannte Prestige-Klasse. "Darüber kommt nur noch die Weltmeisterschaft", sagt Dederichs, der sich damit einen Namen in seiner Sportart gemacht hat.

"Die deutsche Meisterschaft ist aber international sehr angesehen, auch viele ausländische Fahrer nehmen daran teil". Es gibt sogar zwei Vollprofis, die das Supermoto-Rennfahren zu ihrem Beruf gemacht haben. Dederichs selbst fährt zwar auf dem professionellen Level mit, aber seine Sponsoren decken den finanziellen Bedarf nicht ganz. "Das könnte auch daran liegen, weil der Sport noch sehr unbekannt ist, es gibt beispielsweise erst seit zwei Jahren eine Weltmeisterschaft", meint Dederichs.

Die deutsche Supermoto-Meisterschaft existiert seit etwa zwölf Jahren, gefahren wird hauptsächlich, auf Kartbahnen oder auch auf stillgelegten Flughäfen. "In St. Wendel wird sogar die Straße abgesperrt, damit das Rennen stattfinden kann", so Dederichs, "leider sind die meisten Rennstrecken in Süd- und Ostdeutschland. Es gab einmal Pläne, auch in Nordrhein-Westfalen ein Rennen auszutragen, aber das wurde bis heute noch nicht realisiert".
Zum ersten Rennen der neuen Saison fährt Dederichs, der für das Breyeller Team Silent Sport fährt, nach Stendal. Dort beginnt am 16. und 17. April das erste von insgesamt sieben Saisonrennen. In Stendal erwartet auch Dederichs wieder viele Zuschauer: "Zu beliebten Rennstrecken kommen manchmal bis zu 15.000 Zuschauer, um sich das Rennen anzusehen".

Angst vor dem Sport scheint Dederichs nicht zu haben: "Obwohl Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometer pro Stunde erreicht werden, ist der Sport weniger gefährlich als andere Motorradrennen, da Knochen und Gelenke nicht so stark beansprucht werden". Im Gegenteil, auf die Frage, wie lange er dem Rennzirkus noch erhalten bleiben wird, antwortet Dederichs: "Sogar ein 72-Jähriger fährt noch in den unteren Klassen mit, weil er Spaß am Rennfahren hat".

Auch das Mitmachen scheint nicht besonders schwer zu sein, der Einstieg ist leicht gemacht, nur ein gewisses Interesse am Motorradfahren sollte schon bestehen. "Im Prinzip kann jeder mitmachen, man braucht nicht einmal einen Führerschein. Mit einer Tageslizenz darf man an Rennen teilnehmen", macht Dederichs Neulingen Mut.

Motorräder sind ein wichtiger Bestandteil im Leben
des Lobberichers Kai Dederichs. Foto: Josef Rütten

Die Einstiegsphase hat Dederichs lange hinter sich, in der neuen Saison hofft er auf einen Platz in den Top Ten der Gesamtwertung. Und wie sehen seine Ziele für die weitere Karriere aus? "Irgendwann unter den besten Drei in Deutschland zu sein, das wäre schon was", lacht Dederichs. Informationen zur Motorsportart gibt es im Internet unter www.supermoto.de


Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg
begleitet Niederrheinchor


Große Operngala am 16. Oktober in der Festhalle Viersen

Der Vorsitzende des Niederrheinchores, Harald Post und sein Geschäftsführer Horst Mathia konnten ihre Freude kaum verbergen: Dem Niederrheinchor ist es auf Vermittlung seines musikalischen Leiters Heinz Klaus gelungen, für die große Operngala am 16.Oktober 2005 in der Viersener Festhalle die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg zu verpflichten.

"Wir freuen uns natürlich sehr", so Harald Post, "dass wir ein so renommiertes Orchester für unser Konzert gewinnen konnten". Auch Dirigent Heinz Klaus zeigte sich höchst zufrieden: "Wir haben mit der Verpflichtung der Russischen Kammerphilharmonie und einem exzellenten Programm mit weltbekannten heiteren und vergnüglichen Opernchören die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer einen unvergesslichen Abend genießen werden."

Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg wurde 1990 von Absolventen des St. Petersburger "Rimsky-Korsakoff"-Staatskonservatoriums gegründet. Das Orchester demonstriert eindrucksvoll die unerschöpfliche Vielfalt an musikalischen Talenten sowie den hohen Ausbildungsstandard seines Heimatlandes. Sein außergewöhnlich breit gefächertes Repertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht, hat es zu einem der gefragtesten Orchester Europas gemacht.

Aufgrund seiner viel beachteten Virtuosität und kultivierten Klangkultur arbeitet das Orchester regelmäßig mit internationalen Stars wie z.B. Igor Oistrach, Mikis Theodorakis, Giora Feidman, Bobby McFerrin, Chick Corea, Deborah Sasson u.a. zusammen. Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unternimmt mehrmals jährlich Konzertreisen durch Europa.

Die von Kritikern und Zuhörern gleichermaßen gefeierten Tourneen führten das Orchester in alle europäischen Metropolen und in die größten Konzertsäle Europas, u.a. Teatro Real Madrid, Gewandhaus zu Leipzig, Konzerthaus Berlin, Bayreuther Opernhaus, Alte Oper und Festhalle Frankfurt, Kurhaus Wiesbaden, Kölner Dom, Teatro dell'Opera di Roma, München, Kuppelhalle Hannover, l'Abbaye de Saint-Victor Marseille, Ephesus Library Izmir und Theatre Municipal Luxemburg sowie zu zahlreichen renommierten internationalen Festivals wie "Schleswig-Holstein Music Festival", "Rheingau Musikfestival", "Festspiele Mecklenburg-Vorpommern", "Musikfestspiele Saar", "Festival Massenet St. Etienne", "Izmir International Festival", "Altenburger Musikfestival", "Brandenburgische Sommerkonzerte", "Kultursommer Nordhessen" und "Villa Musica".

Der Dirigent der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg, Juri Gilbo, der heute zu den gefragtesten russischen Dirigenten seiner Generation in Europa gehört, debütierte als Dirigent 1997 und konzertierte anschließend erfolgreich mit unterschiedlichen Orchestern in Russland, USA, Brasilien, Japan, China, Israel, Türkei, Dubai und Europa. Im Frühjahr 1998 übernahm er die Stelle als Künstlerischer Leiter der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg. Unter seiner künstlerischen Leitung tritt die Russische Kammerphilharmonie seither mit großem Erfolg in allen wichtigen Konzertsälen Europas auf.


Niederrheinchor Frohsinn-Chor Lobberich 1885


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