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Donnerstag, 27. Oktober


Pierburg: 180 Stellen fallen weg

(dv) Seit Mai wissen die 560 Pierburg-Mitarbeiter am Standort Nettetal, dass es der Firma nicht gut geht. Seit vergangener Woche herrscht die endgültige Gewissheit, dass bis spätestens Ende 2006 die Belegschaft auf 380 Personen schrumpfen wird.

Große Ratlosigkeit herrscht derzeit bei den Mitarbeiter des Nettetaler Pierburg-Werks. Unser Archivfoto zeigt die Mitarbeiter bei einer Gedenkminute für den 11. September 2001.

Die Konzernzentrale begründet diesen Schritt mit der „aktuellen konjunkturellen Lage“.

Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Tretbar wird da etwas konkreter: „Das vergangene Jahr war das Beste überhaupt, jedoch sanken die Gewinne im zweiten Halbjahr dieses Jahres. Zum einen liegt dies an der Auslagerung der Produktion nach Tschechien, zum anderen an der geringen Aquise von Neukunden.“ Dennoch sei in den Standort Nettetal investiert worden, um weiterhin Saugrohre aus Aluminium und Magnesium für die internationalen Automobilhersteller zu produzieren.

Am gestrigen Mittwoch ging der Betriebsrat der Firma Pierburg mit der Konzernleitung in die fünfte Verhandlungsrunde. Die Verhandlungen dürften jedoch nicht bald abgeschlossen sein, denn eine für den 2. November angesetzte Betriebsversammlung wurde abgesagt. Spätestens am 29. November will man die betroffenen Mitarbeiter über die Sozialpläne informieren. Existierende Ausbildungsverträge sind nicht betroffen.

Dass es jeden Beschäftigten treffen kann, ist der Belegschaft klar. „Die Angst geht hier um, da unser Bedarf an Frühverrentung schon gedeckt ist“, erklärt Tretbar. Auch für ihn persönlich ist der erneute Abbau von Personal ein herber Schlag. „Ich habe 1970 den Konkurs von Rokal mitgemacht, 1989 den Pierburg Stilllegungsbeschluss, der zum Glück nicht vollstreckt wurde. Dennoch schrumpfte die Belegschaft von 1.750 auf 512 Mitarbeiter. Damals dachte ich schon, weniger geht nicht mehr. Aber so kann man sich täuschen“.

Allerdings sieht er nach dem „Tal der Tränen“ auch einen kleinen Silberstreif am Horizont: „Wir haben die Hoffnung, dass die jetzige Umstrukturierung reicht, um 2008 wieder neues Personal einstellen zu können“.


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