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Donnerstag, 03.November 2005


100 Jahre St. Martinsverein Lobberich


Lobberich. Bereits seit 1868 gibt es jährlich in Lobberich Martinsumzüge. Organisiert wurden diese Veranstaltungen anfangs von der Gemeinde, den Schulen sowie den örtlichen Pfarren. Nachdem die zunehmende Industrialisierung und Verarmung der Landbevölkerung dazu führte, dass das traditionelle Fest zu einer „Belästigung durch bettelnde Kinder“ wurde, kam es am 9. November 1905 zur Gründung des St. Martinsvereins Lobberich durch die beiden Lehrer Jodokus Schaaf und Wilhelm Holthausen sowie durch den Verleger Eduard Peters.

Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum des St. Martinvereins Lobberich wurde die Fackel „St. Sebastian“ Lobberich fertig gestellt. Die helfenden Hände gehören (von links) Franz-Josef Gartz, Robert Nellessen, Hans-Peter Joppen und Helmut Mertens.

Ein Blick in alte Aufzeichnungen zeigt, dass die Geschichte der Martinszüge in Lobberich wohl älter als 100 Jahre ist, aber erst ab 1905 kümmerte sich ein Verein satzungsgemäß darum, „diejenigen Mittel zu beschaffen, welche zur Beschenkung der Kinder beim alljährlich wiederkehrenden Martinsfest erforderlich sind“, wie es in der Satzung des Vereins heißt.

Ursprünglich war zum Jubiläum eine kleine Ausstellung mit Dokumenten und alten Bildern geplant, die jedoch mangels Material ausfallen muss. Dennoch hat Geschäftsführer Norbert Müller über die Jahre hinweg viel Interessantes über den Verein zusammengetragen: So wurde im 1. Weltkrieg das Geld für die Soldaten für sogenannte „Liebesgabenpaketchen“ gespendet. Im September 1938 gibt die NSDAP-Ortsgruppe Lobberich dem damaligen Bürgermeister Marx und Vorsitzenden zur Kenntnis, dass die Durchführung von Martinszügen und das Sammeln in Zukunft verboten sei. Die unter der NS-Zeit zurückgetretenen oder nicht mehr eingeladenen Vorstandsmitglieder wie Arthur von der Beek, Egidius Heydthausen, Alex Huenges, Paul Jansen, Josef Limmer, Anton Nonninger und Paul Peters beschließen, den Verein 1945 neu aufleben zu lassen.

Der Rahmen des ersten Festes war bescheiden, da weder Fackeln noch Kerzen in ausreichender Zahl und Zu-cker gar nicht vorhanden waren. Die Bescherung konnte ausschließlich mit Stuten erfolgen, dafür mussten die Kinder ihre Brotmarken abgeben. Neben der Haussammlung fand jährlich eine Getreidesammlung bei den Ortsbauern statt. Durch die Währungsreform 1948 verliert der Verein sein gesamtes Vermögen.

Hans-Willy Güßgen, von 1959 bis 1970 Vorsitzender des Vereins, wird 1974 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihm folgt vier Jahre später der ehemalige Bürgermeister Karl Reulen. 1985 wurde Gerta Peschkes, die bereits seit 1981 Stellvertreterin war, zur Vorsitzenden gewählt. Diesen Posten hat sie bis heute inne; in einer Männerdomäne keinesfalls selbstverständlich, hatte der Verein doch erst 1927 beschlossen, die Sammeltätigkeit wieder in die Hände erfahrener Männer - anstatt wie bisher junger Mädchen - zu legen.

Über die Jahre bessert sich die finanzielle Situation wieder, so dass der Verein heute auf ein gesundes finanzielles Polster bauen kann. Dies liegt nicht zuletzt an den rund 120 ehrenamtlichen Helfer/innen, die die 113 Sammelbezirke betreuen. Im Oktober bitten sie an den Haustüren um eine kleine Spende Mit dem dort gesammelten Geld wurden im vergangenen Jahr 1.160 Martinstüten in den Kindergärten, der Aula der katholischen Grundschule und in der Sparkasse ausgegeben. Für Schul- und Kindergartenkinder ist die reichlich gefüllte Tüte kostenfrei, für Kinder aus Dyck und Sassenfeld kostet die Tüte drei Euro, für alle anderen (zum Beispiel Geschwisterkinder) sechs Euro.

Am Tag des Zuges, der seit mittlerweile 35 Jahren von Willi Schreurs als St. Martin angeführt wird, packen die freiwilligen Helfer die Tüten mit den Stuten.

Vor den offiziellen St. Martinszügen feiert der Verein sein 100-jähriges Bestehen mit einer Festmesse am Samstag, 5. November, 18.30 Uhr, in St. Sebastian und einem anschließenden Festakt in der Aula der Hauptschule, Ingenhovenweg, für alle Helfer und Mitglieder. An diesem Abend wird Ortshistoriker Dr. Theo Optendrenk einen Vortrag zur Geschichte des St. Martins halten sowie der Niederheinchor ein Ständchen bringen.

Die beiden Martinsumzüge finden in diesem Jahr am Mittwoch, 9., und Donnerstag, 10. November, jeweils um 17.30 Uhr, statt.


Sparkassenfiliale nicht informiert


(dv) Wo gearbeitet wird, werden Fehler gemacht, dies zeigt sich mal wieder an dieser Geschichte. Der Lobbericher Bernhard Teichmann hob Anfang Oktober 150 Euro von Sparkassen-Geldautomaten am Doerkesplatz ab.

Am 12. Oktober „flatterte“ ihm ein maschinell erstellter Brief ins Haus, der mitteilte, dass es zwischen dem 4. und 5. Oktober zu einer Fehlauszahlung gekommen sei und man seinem Konto am 14. Oktober 30 Euro automatisch belastet würde.

Teichmann, der sich keiner Schuld bewusst war, nahm in der Sache Kontakt mit der Lobbericher Filiale der Sparkasse auf, um den Sachverhalt zu klären. Dort konnte ihm jedoch keiner etwas zu dem Vorfall sagen, geschweige denn seine Beschwerde entgegen nehmen. Mittlerweile befasste sich schon die Zentrale in Krefeld mit dem Thema. Denn wie Teichmann fühlten sich andere Kunden durch das formlose Schreiben - ohne Ansprechpartner - ungenügend informiert.

Peter Bauland, Pressesprecher der Sparkasse Krefeld klärte nun gegenüber den GN den Sachverhalt auf. „Grund war menschliches Versagen. Jemand hat die Zehn-Euro-Kassette mit 20 Euro-Scheinen und die 20er-Kassette mit Zehn-Euro-Scheinen bestückt. Demnach wurde den 32 Kunden in der Zeit zu viel oder zu wenig ausgegeben.“

Bauland bemängelte gegenüber den GN die interne Kommunikation. „Aus unserer Sicht ist die Sache blöd gelaufen, noch nicht einmal die Kollegen in Lobberich wurden über den Vorfall informiert“. Bernd Teichmann wurden mittlerweile die 30 Euro zurück überwiesen.


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