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Donnerstag, 08. Dezember 2005


Alles, was das Einkaufsherz begehrt


Lobberich. Zu den weihnachtlichen Klängen von „White Christmas“ eröffnete VVV-Vorsitzender Christian Weisbrich am Freitagabend den sechsten Lobbericher Adventsmarkt im festlich illuminierten Ingenhovenpark. Zuvor stimmte der Musikverein Cäcilia Hinsbeck die zahlreich erschienenen Besucher mit weihnachtlichen Liedern auf das Fest ein. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Christian Wagner, konnten sich die Gäste beim offiziellen Eröffnungs-Rundgang von der „bezaubernden Marktlandschaft“ überzeugen. Bürgermeister und VVV-Vorsitzender lobten zuvor in ihren Ansprachen Marktmeister Robert Hellmann, „ohne den in Lobberich gar nichts mehr läuft“.

In der wunderschönen Kulisse des festlich illuminierten Ingenhovenparks fanden die Besucher auch an einem verregneten Wochenende eine gelungene Mischnung aus traditionellen und modernen Angeboten.

Dieser hatte mal wieder ein buntes Angebot an örtlichen Händlern, Vereinen sowie auswärtigen Anbietern zusammengestellt. Eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne. Am Stand von amnesty international gab es den ein oder anderen Buchschatz zu heben, der Förderverein St. Sebastian lockte mit Folienkartoffeln und am Stand der St. Sebastianus und Marien Bruderschaft konnte man bei einer heißen Feuer-zangenbowle nach finnischem Rezept den ersten Regentropfen trotzen.

Schöne Geschenkideen konnte man auch am Stand von „Liguria” mit ihren italienischen Spezialitäten finden. Holzspielzeug und schöne Krippen hatte wieder die Schreinerei Terporten im Angebot. Viel Zuspruch erhielt auch das Zelt des Curanum-Altenpflegeheims. Dort konnte man auf den gemütlichen Sitzbänken Platz nehmen und den Geschichten des Nikolauses lauschen. Direkt gegenüber war die „Lebende Krippe“ aufgebaut, die mit ihren stündlichen Aufführungen einen Anziehungspunkt für Jung und Alt bildete.

Großer Beliebtheit erfreute sich die „Nettetaler Handwerker Schänke“, die mit Stoffen aus dem Hause Wende in einen blauen Sternenhimmel verwandelt wurde. Während sich die Kleinen im Schnee tummelten, machten es sich die Eltern bei heißem Met, Glühwein und Punsch im Inneren gemütlich oder genossen den Ausblick von der überdachten Pistenbar aus. Zwischen 8.000 und 10.000 Abfahrten verzeichnete die Schnee-Rodelbahn des Vereins „Nettetaler Handwerkervereinigung“. Erstmalig finanzierten die Handwerker die 30 Meter lange und 2,50 Meter hohe Rodelbahn vor der Burg Ingenhoven selber. Reißenden Absatz fand auch das über offenem Feuer gebratene Schwein am Spieß.

Die Handwerksmeister Karl-Heinz Deckers, Klaus Hegholz und Helmut Huppertz verkauften im Rahmen ihrer Weihnachtswerkstatt Holzspielzeug und Glühwein zu Gunsten der Nettetaler Tafel und bewiesen mal wieder, dass der Markt nicht nur kommerzielle Ziele hat. Ihre Kräfte als Rennfahrer konnten Jung und Alt an der Carrera-Bahn neben der Alten Kirche messen und sich anschließend bei Abelen mit leckeren Fleischspezialitäten stärken.

Beim Förderverein der katholischen Grundschule gab es weihnachtliche Überraschungen und am Stand der Hauptschule wurden duftende Seifen- und Badedüfte aus Apfel-, Kirsch- und Pfirsichblüten angeboten. Die Geschäftsleute der Unteren Hochstraße überzeugten mit einem leckeren Eierpunsch. Kurzum: Auf dem gemütlichen Adventsmarkt gab es alles, was das Einkaufsherz begehrte.

Wie auch schon im vergangenen Jahr leuchtete der Torbogen am Eingang alter Markt am Sonntagabend so stark, dass der Lichtmesser am Alten Rathaus es nicht für nötig befand, die Straßenbeleuchtung trotz Dunkelheit einzuschalten. Demzufolge war ganz Lobberich für eine kurze Weile gänzlich unbeleuchtet. Die Beleuchtung wurde dann manuell eingeschaltet. Der sechste Adventsmarkt wurde trotz überwiegend nassem und kaltem Wetter ein Erfolg, auch wegen der Vielzahl von musikalischen Beiträgen auf der Veranstaltungsbühne.


Nur einen Ortsteil stärken?


(dv) Seit April untersucht die BBE Unternehmensberatung Köln im Auftrag der Stadt Nettetal die strukturelle Veränderung im Einzelhandel und die damit verbundenen Auswirkungen für die Stadt Nettetal.

Die Ergebnisse des Handlungskonzepts welches von Planer Rainer Schmidt-Illguth dem Ausschuss für Stadtplanung vorgestellt wurden, dürften allerdings reichlich Zündstoff enthalten.

Positiv sei zu vermerken, dass mit 102 Prozent das Nettetaler Kaufkraft-Niveau über dem Landesdurchschnitt liegt, Jährlich werden 227 Millionen Euro umgesetzt, von denen 33 Millionen von Auswärtigen hereingetraggen wird. So gibt jeder Nettetaler 5.350 Euro im örtlichen Einzelhandel aus. „Jedoch bleibt nicht alles Geld in Nettetal“, so der Gutachter. Fachmärkte für Elektro und Bekleidung in Mönchengladbach und Krefeld zögen die Kunden ab. Der Vorteil von Nettetal liege allerdings darin, dass man nicht nur Seenstädter sondern auch Kunden aus Grefrath, Brüggen und Straelen bedienen könne.

Damit dies so bleibt, empfiehlt der Gutachter, Lobberich zum „Hauptzentrum“ aufzuwerten und Breyell und Kaldenkirchen als „Nebenzentrum“ weiter zu entwickeln. Schaag, Leuth und Hinsbeck gelten nur noch als Ortszentrum, wobei hier darauf zu achten sei, auch künftig die Grundversorgung sicher zu stellen.

Die Vorteile der „Einkaufsstadt Lobberich“ liegen vor allem in der Anziehungskraft aus allen Stadtteilen sowie die gesunde Einzelhandelsstruktur in der Fußgängerzone. Eine künftige Entwicklungsmöglichkeit für Lobberich liege vor allem in den Bereichen Sportartikel, Elektro und Bekleidung.

Kaldenkirchen dagegen hat mit 26 Prozent niederländischer Kundschaft nur einen geringen Anteil an auswärtigen Besuchern. Diese würden vor allem in den „Abfangjägern“ Lidl und Aldi ihre Geschäfte machen. Auch der Blick auf die Breyeller Fußgängerzone stimmt den Planer nicht positiv. Künftiges Ziel müsse es sein, die ansässigen Geschäfte weiter zu festigen.

Die zentrale Aussage des Abends war, dass neue Anbieter nur zur Verdrängung von ansässigen Firmen führen und man darauf achten müsse, die neuen Betriebe nicht an den Ortsrand abwandern zu lassen. Nun sollen neben den Fraktionen, die Werberinge sowie der Einzelhandelsverband die Studie diskutieren.


LVR zeichnet Schreinerei Hegholz aus


(dv) Unter den Arbeitgebern im Rheinland sticht die Lobbericher Möbelschreinerei Hegholz besonders heraus. Der Nettetaler Familienbetrieb engagiert sich rund drei Jahren vorbildlich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Daher hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) dem Unternehmen das „Prädikat behindertenfreundlich“ verliehen. Winfried Schittges, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, übergab am vergangenen Freitag die Auszeichnung im Beisein von LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache an Klaus und Daria Hegholz.

Für die Beschäftigung von drei Mitarbeitern mit Hörbehinderung wurde die Schreinerei Klaus Hegholz (Mitte) mit dem Preis „Prädikat behindertenfreundlich“ vom LVR ausgezeichnet. Den Preis übergab Winfried Schittges (l.) an den Firmenchef.

Die Aktion „Prädikat behindertenfreundlich” geht auf eine Initiative des Sozialausschusses der Landschaftsversammlung zurück. Vor sieben Jahren beschloss das Gremium, regelmäßig Betriebe auszuzeichnen, die sich bei der Beschäftigung von behinderten Menschen besonders engagieren und so mit gutem Beispiel vorangehen.

Seitdem verleiht der LVR jedes Jahr fünf Betrieben im Rheinland das „Prädikat behindertenfreundlich“. In der Begründung für die Aktion heißt es genauer: „Es ist in zunehmendem Maße festzustellen, dass sich immer mehr Unternehmen ihrer sozialen Verpflichtung, vor allem schwer behinderte Menschen, Gleichgestellte und seelisch kranke Menschen zu beschäftigen, entziehen. Gleichzeitig ist allerdings auch festzustellen, dass es immer wieder Unternehmerpersönlichkeiten oder Unternehmen gibt, die sich dieser Aufgabe in vorbildlicher Weise widmen. Eine Darstellung dieser Leistung in der Öffentlichkeit soll sowohl einen Dank an diese Unternehmen darstellen, gleichzeitig aber auch als Vorbildfunktion für andere Unternehmen dienen.”

Um die Auszeichnung vergeben zu können, ist der LVR auf die Mitwirkung der Kommunen im Rheinland angewiesen. So wurde jede Stadt und jeder Kreis im Rheinland aufgefordert, bis zu drei öffentliche oder private Arbeitgeber für die Auszeichnung zu nominieren. Die vorgeschlagenen Arbeitgeber müssen bestimmte Kriterien erfüllen wie zum Beispiel die Einstellung von behinderten Auszubildenden oder die Beschäftigung von Menschen mit besonders schwerwiegenden Behinderungen.

Alle 40 Nennungen wurden ausgewertet und eine unabhängige Jury hat schließlich die Preisträger ausgewählt. Zu den fünf Preisträgern gehört in diesem Jahr die Nettetaler Möbelschreinerei Hegholz. Mit heute zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter drei Menschen mit einer Hörbehinderung, fertigt sie individuelle Möbelstücke nach Kundenwunsch. Schwerpunkt ist der individuelle Innenausbau, darüber hinaus hochwertige Türen und Treppen bis zu ganzen Ladenlokalen. Das Angebot reicht von der kompletten Planung und Beratung, über die Fertigung bis hin zur Lieferung und Montage.

Das Engagement des Betriebs für Menschen mit Behinderungen mit seinen zwölf Mitarbeitern ist auch deshalb besonders bemerkenswert, weil in Deutschland erst ab 20 Mitarbeitern die Beschäftigung von Arbeitnehmern mit Handicap vorgeschrieben ist. Die Auszeichnung „Prädikat behindertenfreundlich” nahm Firmeninhaber Klaus Hegholz entgegen. Er bedankte sich für den Preis und sagte zu, sich weiterhin für behinderte Menschen im Arbeitsleben einzusetzen. „Die anfänglichen Bedenken konnten schnell ausgeräumt werden. Nachdem wir alle Maschinen mit Lämpchen ausgestattet haben, damit diese anzeigen wann sie in Betrieb sind, läuft die Arbeit reibungslos“, erläuterte Hegholz im Rahmen der Feierstunde. Seine Rede und die der anderen Festgäste wurde in Gebärdensprache „übersetzt“.

Landrat Peter Ottmann und Bürgermeister Christian Wagner gratulierten zum Preis und begrüßten es, mit der Möbelschreinerei Hegholz ein solch positives Beispiel für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen im Kreis Viersen zu haben


Erich S.: Strafe


Nach einem vollen Geständnis wurde überraschend am Montag ein Urteil im Prozess des 48-Jährige Anlageberaters Erich S. gesprochen.

Die Zweite Große Strafkammer des Landgericht Krefeld verurteilte den ehemaligen Geschäftsführer der Lobbericher Firma „Compact Trading GmbH“ zu einer Strafe von zwei Jahren auf Bewährung sowie einer Geldstrafe über insgesamt 36.000 Euro - gestaffelt in 360 Tagessätzen zu je 100 Euro.

In 32 Verhandlungstagen hatte das Gericht versucht, dem Lobbericher Betrug in vier und Untreue in 17 Fällen in Höhe von sieben Millionen Euro nachzuweisen. „Die relativ milde Strafe begründet sich auch mit dem vollen Geständnis des Angeklagten“, so die Pressesprecherin des Landgerichts Dr. Nicole Hause.

Während der Verhandlung waren eine Vielzahl von Zeugen gehört worden, die Auskunft über die Telefon-Werbung sowie die Börsenspekulationsgeschäfte der Firma geben sollten. Im Laufe der Zeit bediente die Firma 280 Kunden, von denen einige Anzeige erstattet hatten.


Wer bekommt das Mandat?


Verliert ein Ratsmitglied durch den Umzug in eine andere Stadt sein Ratsmandat? Diese Frage muss in den kommenden Tagen der Nettetaler Wahlleiter, Christian Schaudig, auf seine Rechtssicherheit hin überprüfen.

Marcel Otten, Parteivorsitzender der FDP Nettetal

Der derzeitige FDP-Vorsitzende, Marcel Otten, zog in den vergangenen Tagen von Leuth nach Ratingen. Mit diesem Schritt reagierte der Liberale auf seine Versetzung in die Metro-Konzernzentrale nach Düsseldorf. Der Umzug ist mittlerweile bei der Stadtverwaltung bekannt, eine Ummeldung liegt allerdings noch nicht vor.

Neben dem innerparteilichen „Problem“ stellt sich allerdings die Frage ob der Kaldenkirchener Jörg Hebben als nächster Kandidat auf der Liberalen-Reservesliste in den Rat nachrückt. Dieser hatte bei der Kommunalwahl über 25 Prozent für die Liberalen geholt, ohne Parteimitglied zu sein.

„Diese Frage können wir erst entscheiden, nachdem wir das Ergebnis des Wahlleiters vorliegen haben und sich Herr Hebben gegenüber unserer Fraktion über seine nächsten Schritte erklärt hat“, so FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Willy Troost. Den Vorwurf einer möglichen Verschleierung des Umzugs will Troost nicht gelten lassen. „Anfang vergangenen Monats wusste noch keiner, dass Marcel Otten so schnell eine neue Wohnung finden würde, und zum 30. November war er schon umgezogen.

Das ging alles sehr schnell“. Auf das mögliche Nachrücken von Jörg Hebben in die FDP-Fraktion angesprochen, verweist Troost zum einen auf die gültigen Fraktionsstatuten, die besagen, dass ein Mitglied der Fraktion auch Mitglied der Partei sein muss. „Auf der anderen Seite ist es die Entscheidung der Fraktion, und wir sind uns alle einig, dass Jörg Hebben mit seiner Einseitigkeit des Handelns für uns nicht tragbar ist“, so der Fraktionsvorsitzende. Die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei einfach nicht gegeben.

Sollte Jörg Hebben als Parteiloser in den Rat einziehen und sich einer bestehenden Fraktion anschließen, würde dies eine komplette Umverteilung der bestehenden Sitzverhältnisse bedeuten. Man darf auf die Entscheidung des Wahlleiters gespannt sein.


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