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Donnerstag, 21. Juli 2005

Bürger stöhnen über teuren Gaspreis


Erhöhung alle drei Monate / Abrechnung der Stadtwerke Nettetal ein Schock / Gaspreis stieg um rund 20 Prozent

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Als der Hinsbecker Hermfred Abe seine aktuelle Gasabrechnung der Nettetaler Stadtwerke in Augenschein nahm, traute er den Zahlen nicht: Im Laufe eines Jahres stiegen die Preise um satte 19,6 Prozent, hätte er errechnet.

Für Abe eine Menge Geld, musste er doch als Rentner im zweiten Jahr in Folge eine Nullrunde akzeptieren. "Dass alles etwas in einem, gewissen Rahmen teurer wird, verstehe ich ja, aber alle drei Monate die Preise zu erhöhen, finde ich doch etwas unverschämt". Auf ihn mache es den Eindruck, dass die Stadtwerke auf den gleichen Zug wie die Großkonzerne aufsprängen.

"Da wir kein eigenes Gas fördern, sind wir von den Preisen unseres Zulieferers Ruhrgas abhängig, und der hat die Preise kontinuierlich erhöht", erläutert die Sprecherin der Stadtwerke Siegrid Rautenberger. Man sehe auch, dass langsam die Grenzen beim Kunden erreicht seien, jedoch mache es zurzeit keinen Sinn, den Lieferanten zu wechseln da sich die Konditionen bei den Zulieferem kaum unterscheiden würden.

"Bei der letzten Erhöhung Anfang April haben wir den teureren Preis nur zum Teil an die Kunden weiter gegeben", so Rautenberger. Stutzig macht dann jedoch ein Blick auf einen deutschlandweiten Gaspreisverleich des W DR. Dort belegen die Stadtwerke Nettetal in einem regionalen Vergleich den 74. Platz. Eine Abnahme von 20.000 kWh pro Jahr kostet im Endpreis in Nettetal 1.038 Euro, bei den Stadtwerken Lippstadt gerade mal 865 Euro für die gleiche Menge Gas.

Es geht zwar noch teurer, jedoch liegt Nettetal im "guten" Mittelfeld bei den Gaspreisen. Erstaunlich sind auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die belegen, dass in den vergangenen Jahren der Importpreis für Gas jährlich sinkt, der Verkaufspreis jedoch immens ansteigt-. Als Grund der Preiserhöhungen wird immer auf die Steigerung des Ölpreises verwiesen, der mit dem Gaspreis gekoppelt ist. Unverständlich ist dann allerdings, dass der Endkundenpreis so unterschiedlich ist.

"Zum einen kennen wir die Verträge der anderen Stadtwerke nicht, und zum anderen hat ein interner Gaspreisvergleich für die nähere Umgebung wie Viersen, Kempen oder Mönchengladbach ergeben, dass wir im Vergleich immer noch billiges Gas anbieten", so die Sprecherin. Bleibt nur zu hoffen, dass die Stadtwerke beim nächsten Lieferantenwechsel für ihre Kunden bessere Konditionen aushandeln.


Ritter und Burgfräulein erobern "Arche"


Das große Spektaculum: Ferienspiele stehen ganz im Zeichen des Mittelalters

Lobberich (dv). Zurück in die Vergangenheit führte - das Thema der diesjährigen Kinderferienfreizeit des Jugendfreizeitheinw, Arche. 40 Kinder und zehn Betreuer nehmen bis diesen Freitag am großen Spektaculurn teil. "In den Jahren zuvor haben wir in den Ferienspielen immer fremde Kulturen vorgestellt und in diesem Jahr wollte wir eine Identität unserer eigenen Vergangenheit herstellen", erläutern Diplom-Sozialpädagoge Stephan Pläp und Diplom Sozialpädagogin Natalie Piepenbring.

Beide bereiteten die diesjährigen Ferienspiele vor. Natalie Piepenbring ist seit dem Oktober letzten Jahres in der Arche tätig. Bereits mit 17 Jahren begann sie ihr Studium und konnte ihre Ausbildung bereits mit 23 Jahren beenden.

Begeistert ist Pläp von dem ungebremsten Ansturm auf die Ferienspiele. Nach nur wenigen Tagen waren die begehrten Plätze vergriffen. Im Rahmen des diesjährigen Mottos lernten die Kinder spielerisch das Leben im Mittelalter kennen. Natürlich zählten darunter auch das Basteln von Burgfräuleinhüten, Schutzschildern, Schwertern, mittelalterlichem Schmuck und vieles mehr. Zu den diesjährigen Höhepunkten zählte gleich zu Beginn ein Rollenspiel, bei dem die einzelnen Gruppen den Heiligen Gral suchen mussten. Hierbei mussten sich die Kinder der vier Gruppen "Zauberhafte Hexen", "Erschreckende Burg", "Der Schwarze Drache" und " 11 Boys & 1 Girl" mit allerlei Zauberern, Hexen, Rittern und Gespenstern auseinandersetzen und gegen den "Schwarzen Ritter" kämpfen.

Stolz strecken die Ritter und Buräftäulein auf der Burg "Arche" der Fotografin ihre selbst gebastelten Schilder und Schwerter entgegen. Die diesjährigen Ferienspiele im Jugendfreizeitheim hatten das Mittelalter zum Thema. Foto: Daniela Veugelers

Auch das Spielen an sich kam nicht zu kurz bei zwei Ausflügen zum Erlebnispark Toverland und in der zweiten Woche zum Maislabyrinth nach Twisteden. Nicht zu vergessen die Ritterfestspiele, bei denen sich die Kinder auf altertümliche Weise beweisen konnten. Bei sommerlichen Temperaturen musste allerdings kurzfristig mit einem Themenwechsel improvisiert werden. Dann wurden die Ritter, Feen, Prinzen und Prinzessinnen Teilnehmer einer großen Wasserschlacht.

Am heutigen Abschlusstag sind die Eltern und Geschwister der teilnehmenden Kinder zum gemeinsamen Grillen eingeladen. Dann zeigen die Kinder stolz, was sie in den zwei Wochen alles gebaut, gebastelt und gelernt haben. In mitgebrachten Zelten übernachten dann alle Kinder auf dem Außengelände der Arche. Singen und Geschichten erzählen am Lagerfeuer werden dann auch noch mal bei den Kindern vor dem Schlafen gehen sehr gefragt sein. Am Freitagmorgen enden die Ferienspiele nach einem gemeinsamen Frühstück.

Ohne die Hilfe der ehrenamtlichen Betreuer, die ihre Freizeit und ihre Ferien für die Ferienspiele zur Verfügung gestellt haben, könnten diese Ferienspiele jedoch nicht stattfinden. Besonderer Dank gilt den Helfern aus der "Mädchengruppe".

Dank einer. Spende der Nettetaler Sparkassenstiftung der Stadtsparkasse Krefeld konnten die Ferienspiele in der Qualität der vergangenen Jahre durchgeführt werden Bis zum Ferienende bleibt das Jugendfreizeitheim "Arche" geschlossen.


Jugend-Terror im Flothend


Dauer-Party am See: Anwohner sind mit Nerven am Ende

Lobberich (dv). Sobald sich der Sommer in Deutschland zeigt, zieht es jedermann nach draußen. Ein Umstand, der in jedem Jahr - vor allem in den Schulferien - für erheblichen Ärger sorgt. Denn dann scheinen sich Jugendliche und junge Erwachsene in Scharen an Plätzen zu sammeln, um nach ihrem "Einfall" eine Menge Müll hinterlassen zu haben.

Lange Zeit haben die Bewohner der Lobbericher Straße Flothend Stillschweigen behalten, doch jetzt ist das Maß voll. Nachdem am vergangenen Wochenende bis zu 20 Jugendliche auf dem kleinen Grasstück bis in die Nacht hinein lautstark Party gefeiert hatten, so dass die Polizei aus Kaldenkirchen anrücken musste, fanden Anwohner am Sonntag beim Spaziergang eine gut gefüllte Haschisch-Wasserpfeife. Auf der Wiese verstreut, lagen zahlreiche Haschisch-Plastiktütchen herum. Für die Anwohner ein deutliches Zeihen, dass sich hier etwas tun muss. Der Leiter des städtischen Ordnungsamtes, Heinz Willi Schmitz, weiß um die Problematik am Flothend.

Die Anwohner der Flothends fanden am Wochenende eine Haschisch-Wasserpfeife am See und sind entsetzt. Foto: Veugelers

"Besonders in den Sommermonaten haben wir mit dieser Thematik massiv zu tun", so Schmitz. Ein Schritt in die richtige Richtung sei die gute Ausbildung der Ordnungshelfer, da der Außendienst des Ordnungsamtes und die Polizei nicht überall sein könnten. "Besser ist es natürlich, an die Vernunft der Jugendlichen zu appellieren, jedoch hilft dies in den seltesten Fällen", so Schmitz.

Im Flothend scheint es auch um eine typische Verlagerung zu handeln. Bis vor einem Jahr trafen sich die Jugendlichen Mofa-Fahrer immer am Sandfang bis dieser - auf Initiative der Anwohner - abgepollert wurde. Auch hier rochen die Anwohner immer öfter den süßlichen Haschisch-Geruch,

Seit diesem Sommer treffen sich zwei Gruppen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren regelmäßig am See. Die einen "flitzen" mit ihren frisierten Mofas auf der Anliegersträße hin und her, dass es den Anwohnern schon Angst und Bange wird, die andere Gruppe reist mit aufgemotzten Musikanlagen an, die vom Klangbild jede Kleinstadt-Disko in den Schatten stellt. "Ein Junge wohnt in Breyell, wenn er zu Hause los fährt, hören wir das hier schon", empört sich ein Anwohner.

Und so beschallen sie dann die komplette Nachbarschaft. Die herbeigerufene Polizei kann außer Platzverweise zu erteilen, wenig ausrichten. jedoch fährt sie schon verstärkt Streife in dem Gebiet. "Die Jugendlichen kennen ihre Rechte ganz genau", weiß ein Anwohner, der sich nach dem Fund der Wasserpfeife ernsthafte Sorgen um seinen Nachwuchs macht.

"Meine Kinder besuchen die Gesamtschule und einige Klassenkameraden sind unter den Ruhestörern, daher habe ich bisher geschwiegen, doch jetzt ist das Maß voll". Die offen zur Schau gestellte Pfeife und weitere Utensilien haben ein neues Maß an Dreistheit zu Tage gebracht. Die Anwohner hoffen nun auf die Unterstützung der Stadt, da man alleine nicht mehr mit dem Problern fertig zu werden scheint. "Zu Beginn konnten wir noch mit den Jugendlichen reden, aber das ist schon lange vorbei", so eine Anwohnerin.


Esch: Ende Februar gehen die Lichter aus


Nach mehr als 50 Jahren schließt Elektro Esch seine Pforten,

Nettetal/Grenzland (dv). Ende vergangener Woche stand endgültig fest, dass das Lobbericher Elektrogeschäft der Firma Esch zum 28. Februar alle Mitarbeiter entlassen hat. Inhaberin Gertrud Esch bestätigte auf Anfrage der GRENZLAND-NACHRICHTEN, dass die Mitarbeiter am Dienstag alle ihre Kündigung erhalten hätten.

Betroffen sind 18 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zum Teil schon über 30 Jahre bei Esch Elektro sind. Da das Unternehmen Teil des Esch-Supermarkts ist, haben die Mitarbeiter vermutlich kein Recht auf eine Abfindung, da nur ein Teil des Betriebes geschlossen wird und nicht der komplette Markt. Aus den Reihen der Mitarbeiter war zu hören, dass man auch im Hinblick auf das Alter der "Chefin" froh war, dass das Geschäft noch so lange durchgehalten hatte, jedoch man nun doch überrascht über die kurzfristig einberufene Betriebsversammlung war.

Zur Elektroabteilung gehört eine Elektro-Kundendienstabteilung, sowie eine "weiße" Verkaufsabteilung (Küchengeräte, Kühlschränke, Gefriertruhen) und eine "braune" Abteilung (Radio, Fernsehen, HiFi) sowie Elektrokleinteile.

Die Mitarbeiter wurden am vergangenen Wochenende vorn Steuerberater des Unternehmens darüber informiert dass die Abteilung betriebsbedingt Ende Februar 2006 geschlossen wird. Die Umsätze stagnieren. "Die Kostenlage macht es immer schwieriger schwarze Zahlen zu schreiben, zumal die große Konkurrenz (Media-Markt, Schossau) mit aggressiver Werbung die Kunden weglockt, so Gertrud Esch zu den Gründen ihrer Entscheidung. Das Unternehmen hat in Lobberich und Umgebung einen guten Ruf, doch bleibt die Werbung der großen Konzernkonkurrenz auch in Nettetal nicht ohne Folgen.

Gespräche mit möglichen Nachfolgern habe es nicht gegeben, da sich leider bisher kein möglicher Investor finden konnte. Pläne für einen möglichen Abverkauf liegen derzeit noch nicht vor. "Wir haben doch noch sieben Monate geöffnet", so Gertrud Esch. Felsenfest steht allerdings, dass das Geschäft auf jeden Fall nach dem Jahreswechsel, Spätestens zum 28. Februar 2006, seine Pforten für immer schließt.


Wenn ein Sportplatz stirbt


Die Geschichte des TV-Platzes an der Wevelinghover Straße ist geschrieben / Zurück bleiben nur Erinnerungen

Lobberich (ps/ur). Zur Freude der Mitglieder wird dem Turnverein Lobberich seitens der Gemeindeverwaltung Ende 1923 dann endlich der längst versprochene Tumplatz an der oberen Wevelinghover Straße zur Verfügung gestellt, der dann im Laufe der nächsten Jahre hergerichtet wird' heißt es in der Chronik. Doch die Tage des TV-Platzes sind längst gezählt.

Damals wurden die Mitglieder sogar verpflichtet, an sieben bis acht Arbeitstagen im Monat am Platz zu arbeiten, andernfalls war eine Strafe von fünf Mark zu zahlen, liest man weiter. Und heute?

Nichts wird demnächst an die Blütezeit des Turnens, der Leichtathletik, des Feldhandballs und des Tennis erinnern. Den Platz Turnerkampfbahn des TV Lobberich gibt es nicht mehr. In den 50er Jahren wurde (er) mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Josef Veith und Mitgliedern des "Vereins Turnerkampfbahn Lobberich" von der katholischen Kirchengemeinde erworben. Im Zuge des Grundstückverkaufes für die neue Doppelturnhalle wurde auch die Turnerkampfbahn veräußert. Neue Eigenheime sollen hier entstehen und können derzeit schon erworben werden.

Nach dem zweiten Weltkrieg hieß das Motto wie vielerorts "Wiederaufbau". So schlug der TV Lobberich im Einvernehmen mit dem Lobbericher SC der Gemeinde vor, die Turnhalle an der Wevelinghover Straße wieder aufzubauen. Am 28. August 1946 unterzeichneten der TVL und die Gemeinde Lobberich einen Pachtvertrag, der dem Turnverein für 13 Jahre die Nutzung des Gemeindesportplatzes ermöglicht.

In über 3.000 Arbeitsstunden vollbrachten die Mitglieder des TVL ein kleines Wunder: Die Platzanlage wurde in 95 Prozent Eigenleistung wieder hergestellt. Dabei wurde der Platz ein wenig verlegt, um auch eine 100-Meter-Laufbahn zu schaffen. So die Chronik.

Steht erst einmal die neue Sporthalle, so wird auch die fast 80 Jahre alte Turnhalle (Einweihung am 7. Februar 1927) neben der Turner kampfbahn abgerissen. "Die Turnhalle Wevelinghover Straße war zur damaligen Zeit die zweite Turnhalle, die es im Turngau Kempen gab" erzählt Klaus Nielebock, sei 1961 im TV Lobberich, viele Jahre Motor der Leichtathleten und Leiter vieler Veranstaltungen. Aufgrund de Verbindung zwischen Turnhalle und Turnerkampfbahn konnten einige sportliche Großveranstaltungen durch geführt werden. Der damalige Turngau Kernpen richtete hier das Turner-Grenzland Treffen aus. Bis 725 Wettkämpfer aus 14 Gauvereinen unter Einsatz von 100 und mehr Kampfrichtern und Riegenführer kamen.

Winterschlaf. Schon waren die Tennisanlagen abmontiert, der TV-Platz wartet auf die Bagger. Foto: Rebecca Houben

1961 fanden hier die rheinischen Turnmeisterschaften in 31 Wettbewerben statt. Turnen, Leichtathletik, Schießen, Fechten und sogar Schwimmen (außerhalb von Lobberich) gehörten dazu. Das Ausscheidungsturnier des TV Lobberich im Feldhandball zur Oberliga, die deutschen Polizei-Feldhandballmeisterschaften, fast zehn Jahre Oberliga-Handballspiele (bis zu 3.000 Zuschauern) bildeten sportliche Höhepunkte auf der Tumerkampfbahn.

Die Baumaschinen waren im Frühjahr auf dem Vormarsch. Längst ist der TV-Platz eingeebnet. Hier entstehen demnächst Wohnhäuser. Das Kapitel Sport ist damit endgültig beendet.

Sie diente überörtlichen Jugendsportfesten mit Schwerpunkt Wurf, wobei die "Werferwiese" einbezogen wurde, und sieberunal war der, TV-Platz Wechselstelle der Großstaffeln um die Netteseen mit einigen hundert Läufern. Jahrelang wurden hier die Leichtathletik-Wettkämpfe der weiterführenden Schulen des Grenzlandes und der Bundesjugendspiele der Grundschulen ausgetragen. Lobbericher trafen sich Wer zum Erwerb des Sportabzeichens und zum Lauftreff .

"Alle Zeit war der TV Lobberich bemüht, Sportstätten zu erstellen, anzumieten oder sich als treibende Kraft dafür einzusetzen", berichtete Klaus Nielebock, "es kostete viel Geld und den Mitgliedern viel Arbeit und Schweiß." Für die mehrmalige Deutsche Meisterin und Olympiateilnehmerin Anneliese Gerhards wurde damals extra die Speerwurfanlage hergerichtet.

Nachdem das Feldhandballspielen endete, wurden auf dem Spielfeld vor über 25 Jahren drei Tennisfelder gebaut, 1981 kamen die Plätze vier und fünf dazu. 1983 wurde das Kunststoff-Kleinspielfeld mit leichtathletischen Anlagen fertig gestellt.

Satzungsgemäß war der Verein "Turnerkampfbahn" verpflichtet, dafür (zu) sorgen, dass die Mitglieder des TV Lobberich ihrem Sport auch nachgehen können. Mit dem Erwerb des Platzes ist dies in hervorragender Weise gelungen. Im Rahmen der Verhandlungen zur Errichtungen der neuen Dreifachhalle auf dem alten LSC-Platz musste auch der TV-Platz weichen.

Eines der letzten Bilder des TV-Platzes, als der Sport noch im Mittelpunkt stand.

Die Leichtathletik-Abteilung des TV Lobberich fand ihr neues Zuhause im Stadion an der Schulzenburg, die Tennis-Abteilung spielt nun auf den Plätzen des TC Grün-Weiß Lobberich. Damit war auch geregelt, dass die Sportler weiterhin aktiv Sport betreiben können.

Was übrig bleibt, etwas Wehmut und das Vereinsjugendheim, das 1986 entstand. Der "Verein Tumerkampfbahn" bleibt bestehen, er will die Sportler des TV Lobberich weiter fördern.


Unzählige Runden und Wechselgeld

Ich weiß gar nicht mehr genau, wieviele Runden ich auf diesem Sportplatz gedreht habe. Unendlich viele. Unser Trainer Otto Tophoven hat uns Runde um Runde auf den Weg geschickt, bis uns Handballern die Lunge aus dem Hals hing. Später sprinteten wir unter der Leitung von Bruno Henn 200 Meter, hatten dann 146 Meter Gehpause, schon wurde der nächste Sprint angepfiffen. Möglich, dass wir uns ein paar Meter zusammengemogelt hatten. Aber wir durften zum Abschluss des Trainings wenigstens auf der Werferwiese ein bisschen Fußball spielen. Als das Tennis boomte, mussten wir ganz leise spielen, weil die Damen und Herren in Weiß sich auf ihren Aufschlag konzentrieren mussten.

Auf dem Tartanplatz übten wir Spielzüge, schliefen und feierten während eines "Trainingslagers im Vereinsheim, beim Schulsport jagten wir die 8oGramm-Bälle längst über den Aschenplatz, holten Urkunden bei den Bundesjugendspielen. .

Aber das alles verblasst, wenn wir uns an die Erinnerungen von Grundmann Heinz erinnern, der uns noch in späteren Jahren genau vormachen konnte, wie er in der rechten Hand mehrere Fünfzigpfennig Stücke gehalten hatte, um Wechselgeld parat zu halten. Schließlich seien die Massen zum Feldhandball auf den TV-Platz geströmt.

Ein Sportplatz hat Ruh. Der Sport, der dort ausgeübt wurde, natürlich nicht. (ur)


Jetzt gaukelt Nettetal uns 'was vor


Stadt plant für 2007 dreitägiges Gaukler-Fest / Tourismusgewerbe verspürt endlich Aufbruchstimmtmg

Von Ulrich Rentsch

Nettetal. Die Stadt Nettetal hat die Zeichen der Zeit erkannt. Mit einem großen "Gaukler-Fest" will die Stadt ihrem Anspruch als Tourismus-Zentrum am linken Niederrhein gerecht werden. ja, im Sommer 2007 können sich alle auf ein buntes Treiben in ällen Stadtteilen Nettetals freuen", hieß es.

"Richtige Zauberer in der Fußgängerzone?" Die elfjährige Janine kann es noch gar nicht glauben. Doch, die NetteAgentur hat sich trotz permanenter Unterbesetzung in Zusammenarbeit mit dem Hotel- und Gaststättengewerbe nach konstruktiven Gesprächen mit den jeweiligen Werberingen darauf verständigt im übemächsten Sommer ein dreitägiges GauklerFest zu veranstalten.

Laut knallten die Sektkorken in den Räumen der NetteAgentur. Schließlich hatte man es in erstaunlich kurzer Zeit fertig gebracht, alle Beteiligten an einen Tisch zusammenzubringen. Die Diskussionen seien fruchtbar gewesen, viele hätten ihre eigenen Interessen zurückgestellt und nur an das Gelingen des Festes gedacht. Das mache Hoffnung auf mehr, hieß es in der NetteAgentur.

Geldern habe sein Fest der Straßenmalerei, in Kempen staune man über die Jazz-Tage, warum also nicht ein Gaukler-Fest in Nettetal? Damit soll es gelingen, den Namen Nettetals in der gesamten Region bekannt zu machen. Ein genauer Termin ist noch nicht bekannt, doch soll die wärmere Jahreszeit bevorzugt werden. "Auf regnerisches Wetter wie beim Ferkesmarkt verzichten wir", so der Plan.

Einzelheiten wurden noch nicht bekannt, nur so viel: Am Freitagabend wird Bürgermeister Christian Wagner während einer zentralen Auftaktveranstaltung in Breyell die Straßen Nettetals frei geben für Straßenmusiker, Gaukler, Komiker und Zauberer. Der Samstag steht dann vorrangig unter dem Motto "Straßenmusik". Künstler aus allen Teilen der Republik stellen ihre Kunst dort dar, wo sie am besten wirkt: auf der Straße. Ob "Klaus, der Geiger" aus Köln anreisen wird, wurde nicht verraten. Aber die Stadt verspricht einige Hochkaräter der Straßenmusik.

Am Samstagabend ist eine Gala der Kleinkunst in der Werner-Jaeger-Halle geplant. Dort sollen vor allem die Komiker und Kabarettisten auftreten und die Bevölkerung zum Lachen und Nachdenken bringen.

Der Sönntag ist für die Gaukler und Zauberer reserviert. Auch hier wird in allen Stadtteilen der "Teufel" los sein. Das Verpflegungsangebot soll ebenfalls aus dem Rahmen fallen. "Wir wollen auf Pommes und Eis verzichten, dafür aber Kost aus unserer Region anbieten. Der Wert wird auf Natürlichkeit gelegt werden", heißt es in einem Schreiben an die benachbarten Bürgermeister.

Die Stadt will mit dem Gaukler-Fest nicht nur die Nettetaler Bevökerung in Stimmung bringen, sondern auch Zuschauer aus der gesamten Region anlocken. "Schließlich wollen wir uns mit dem Fest einen Namen in Nordrhein-Westfalen machen, in den späteren Jahren vielleicht in ganz Deutschland", ließ die NetteAgentur verlauten, die federführend in der Organisation tätig sein wird.

Rund 30.000 Zuschauer, so die vorläufigen Hochrechungen, werden zu Gast in Nettetal sein. Dafür müssen vor allem die Hotels und Pensionen eng zusammenarbeiten. Ein grundlegendes Konzept wird derzeit erstellt. "Bei allen war eine Art Aufbruchstimmung zu spüren", hieß es bei der NetteAgentur. Schließlich profitierten alle von einem solch großen Fest.

Man hofft auch auf die Mithilfe der Bevölkerung, um das Fest zu einem wirklich großen Event werden zu lassen. So wurde bereits jetzt beschlossen, das Lärm-Emissionsschutzgesetz für die Dauer des Festes außer Kraft zu setzen. "Wenn die Stimmung gerade kocht, soll nicht um 22 Uhr alles zu Ende sein", hieß es.

Weitere detailliertere Informationen will die Stadt zu gegebener Zeit mitteilen. Die NetteAgentur steht vor einem Berg von Arbeit, doch der Aufwand werde sich lohnen. Die elfjährige Janine und mit ihr ganz Nettetal können sich aber schon jetzt auf ein großes Event freuen.


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